UKW-Teilabschaltung beim MDR: Das wird wichtig

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Nur noch wenige Wochen – dann schaltet der MDR in seinem Sendegebiet mehrere UKW-Frequenzen ab. Hier die wichtigsten Details:

Am 24. Juni schlägt für mehrere UKW-Frequenzen des MDR das letzte Stündlein. Sie werden bereits in den frühen Morgenstunden dauerhaft abgeschaltet.

Warum werden UKW-Standorte abgeschaltet?

Der MDR gibt zu bedenken, dass er als modernes Multimediahaus bereits während der vergangenen Jahre die komplette Produktions- und Verbreitungskette auf Digital aufgerüstet hat. Das einzige analoge, das der MDR noch betreibt, ist UKW. Dabei genießen die über UKW verbreiteten Programme schon lange kein Alleinstellungsmerkmal mehr, da sie im MDR-Sendegebiet in besserer Qualität auch über DAB+ zu empfangen sind.

Dass die Parallelausstrahlung von DAB+ und UKW nicht von Dauer sein kann, liegt auf der Hand. Der MDR hat den Zuhörern bereits viele Jahre für den Wechsel auf DAB+ Zeit gegeben. Nachdem so ein Simulcast Geld kostet und der MDR, so wie auch die anderen ARD-Anstalten, angehalten ist, zu sparen, wird nun mit der Abschaltung von UKW teilweise begonnen.

Welche UKW-Standorte werden abgeschaltet?

Durchweg werden in diesem ersten Schritt nur leistungsschwache UKW-Senderstandorte abgeschaltet, die nur von lokaler Bedeutung sind. Der Empfang der vor Ort abgeschalteten Programme ist in den betroffenen Regionen weiter über DAB+ und über benachbarte Großsendenlagen auch auf UKW weiter verfügbar.

Abschaltungen in Sachsen

  • Bautzen
  • MDR Jump                 98,8 MHz       0,2 kW
  • Eilenburg
  • MDR Aktuell             92,4 MHz       0,2 kW
  • Markneukirchen
  • MDR Sachsen            104,8 MHz     0,5 kW
  • MDR Kultur               106,4 MHz     0,5 kW
  • Torgau
  • MDR Sachsen            88,9 MHz       0,5 kW
  • MDR Kultur               93,0 MHz       0,2 kW

Abschaltungen in Sachsen-Anhalt

  • Berga
  • MDR Sachsen-Anhalt   91,1 MHz       0,48 kW
  • Köthen
  • MDR Aktuell             106,4 MHz     0,3 kW
  • Magdeburg/Buckau
  • MDR Jump                103,0 MHz     0,1 kW
  • Magdeburg/Burg Kapaunberg
  • MDR Sachsen-Anhalt    96,1 MHz       2 kW

Abschaltungen in Thüringen

  • Erfurt Windischholzhausen
  • MDR Thüringen         94,4 MHz       2 kW
  • Stadtroda
  • MDR Aktuell             91,3 MHz       0,2 kW
  • Suhl/Erleshügel
  • MDR Thüringen         93,7 MHz       1 kW
  • MDR Kultur               89,8 MHz       0,2 kW
  • MDR Jump                91,1 MHz       0,1 kW

Bildquelle:

  • df-mdr: MDR
15 Kommentare im Forum
  1. "Dabei genießen die über UKW verbreiteten Programme schon lange kein Alleinstellungsmerkmal mehr, da sie im MDR-Sendegebiet in besserer Qualität auch über DAB+ zu empfangen sind." Das stimmt so nicht. Die UKW-Standorte (zumindest die größeren und die ganz großen) erhalten beim MDR ihre Audiozuführung via PCM, also ohne psychoakustische Datenreduktion. DAB+ hat beim MDR meist 88 kBit/s Subchannel Size entsprechend 79,867 kBit/s Netto-Datenrate. Nach Abzug von Dynamic Label und Slideshow bleiben da ca. 73 kBit/s Netto-Audiodatenrate. Das macht man natürlich in HE-AACv1 mit entsprechenden Kollateralschäden. Allerdings hat sich die Audioqualität bei den DAB-Programmen des MDR im vergangenen Jahr für meine Ohren deutlich erhöht, ohne dass man neue Encodersysteme im Einsatz hätte (die kamen schon vor 2 oder 3 Jahren, ich verliere langsam das Zeitgefühl). Was man da gemacht hat, weiß ich nicht. Das neue separate Audioprocessing für die Ditigalwege könnte damit was zu tun haben. Dennoch ist vor allem bei MDR Aktuell UKW zu bevorzugen - so man es darüber empfangen kann. Die Zuführung ist hier auch entweder PCM oder 128 kBit/s LC-AAC via Satellit (falls man das inzwischen nicht umgebaut haben sollte). DAB+ klingt da schlechter. Aber letztlich scheint das den meisten Menschen egal zu sein. Gravierender ist da, wenn das gehörte Programm plötzlich gar nicht mehr über UKW zu haben ist. Und da wird es wieder genug Fälle geben, in denen zum Kauf neuer Technik gezwungen wird, um den bisherigen Zustand (Programm hörbar) wieder herzustellen. Außer "Radiofreaks" kenne ich keine Menschen, bei denen in dieser Situation Begeisterung aufkommt.
  2. Die ganze UKW Abschaltung finde ich oop:...ein DAB+ Radio kaufe ich mir jedenfalls nicht, so störanfällig wie die sind...
  3. Ich werde die Jammerei über die Mistqualität und Durchdringung von DAB+ in den Jahren nach der kompletten Abschaltung der bewährten Alternative UKW sicher nicht mehr erleben, aber ich kann sie mir gut vorstellen. Geiz ist geil, Qualität Nebensache. Masse statt Klasse. Weiter so auf dem Weg zum Temu-Radio(hören).
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