DF vor 100 Ausgaben: Mythos LNB-Rauschmaß – Internetradio

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Satellit, Bild: © twobee - Fotolia.com
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Einmal im Monat blicken wir zurück auf das was zu Beginn des 21 Jahrhunderts passierte. Die DIGITAL FERNSEHEN-Redaktion blättert dazu in älteren Ausgaben. Heute ist die Ausgabe 09/2004 dran, welche im August 2004 erschien.

Mythos LNB-Rauschmaß
 
LNB-Tests suchte man bis zum Jahre 2004 in Zeitschriften vergebens, dabei waren die Unterschiede zwischen den Empfangshelfern auch zu diesem Zeitpunkt bereits immens. Viele Hersteller versuchten die Nutzer mit Fabelwerten beim Rauschmaß zu locken, ein Wert der sich bis heute nur sehr schwierig und mit hohem Aufwand nachweisen lässt. Die Testredaktion der DIGITAL FERNSEHEN entschied sich deshalb im Jahre 2004 die verschiedenen LNBs genauen Prüfungen zu unterziehen.
 
Den Beginn machten dabei die Single-Konverter, welche in den Ausgaben 09 und 10/2004 ihr Können unter Beweis stellen mussten. Das Rauschmaß wurde dabei nur zur Kenntnis genommen, vielmehr prüfte die Testredaktion den Träger-Rauschabstand sowie das Bitfehlerverhältnis der Konverter.
 
Bereits unter den ersten sechs Testkandidaten wurden dabei große Unterschiede festgestellt. An der Spitze landete ein Sharp Dot 4 LNB, welches im Übrigen noch heute in einer der vielen Testlabor-Anlagen im Einsatz ist. 

Was sich leider bis heute nicht geändert hat ist, dass viele Hersteller weiterhin die Verbraucher mit irrealen Rauschmaßwerten zu täuschen versuchen. Die Hersteller bewerben heute LNBs mit einem Rauschmaß von 0,1 Dezibel. Ein Grund für die Testredakteure des Auerbach Verlages weiterhin LNB-Tests in den Zeitschriften DIGITAL FERNSEHEN sowie dem Schwestermagazin SATELLIT durchzuführen.
 
Internetradio in den Kinderschuhen
 
Ein weiteres Schwerpunktthema der Ausgabe 09/2004 war der Empfang von Internetradio. Speziell Kabelkunden beschwerten sich über das doch sehr magere Radioangebot in vielen Kabelnetzen. Eine Alternative, speziell um die öffentlich rechtlichen Programme zu empfangen, stellte 2004 wie auch heute noch das Internet dar.

Möglich wurde der Radioempfang über das Internet dank ständig wachsender Bandbreiten und günstiger Flatrates sodass für Nutzer keine Zusatzkosten entstanden. Die Redaktion zeigte in der Ausgabe 09/2004 auf über welche Hilfsmittel die Radioprogramme im heimischen Wohnzimmer dargestellt werden konnten, spezielle Internetradios waren damals noch Mangelware.
 
Eine Alternative war damals schon das Linux-Betriebssystem für Set-Top-Boxen. Mit Hilfe des Shoutcast-Plugins konnten auf der D-Box II mit Neutrino Software die Klänge aus dem Internet empfangen und hörbar gemacht werden. Ein Trend, der von vielen Receiverherstellern im Laufe der Jahre erkannt wurde. Kaum ein Receiver mit Netzwerkschnittstelle lässt heute Internetradio außen vor.
 
Ein Blick in die Testrubrik der DIGITAL FERNSEHEN 09/2004 zeigt, wie weit der Fortschritt in den letzten 8,5 Jahren vorangeschritten ist. Als Innovation wurde damals der Loewe Nemos 32 vorgestellt, welcher als einer der wenigen Fernsehgeräte im Markt eine Digital-Erweiterung inklusive CI-Schnittstellen besaß und somit die Set-Top-Box unnötig machte. Die Besonderheit: Das Loewe-Gerät war ein Röhrenfernseher.
 
 
In der Rubrik „DIGITAL FERNSEHEN vor 100 Ausgaben“ werfen wir an jedem ersten Donnerstag im Monat einen Blick in die früheren Tage der führenden Fachzeitschrift zum Thema Digital-TV. Ab sofort finden Leser die aktuelle DIGITAL FERNSEHEN 02/2013 druckfrisch am Kiosk. Das Heft ist natürlich auch in unserem Online-Shop sowie im Abonnement erhältlich.DIGITAL FERNSEHEN vor 100 Ausgaben
[Ricardo Petzold]

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  • Empfang_Satellit_Artikelbild: © twobee - Fotolia.com

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