[DT 6/11] Kompakte Bildgewalten: Spiegellose Systemkameras

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Satellit, Bild: © twobee - Fotolia.com
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Lange Zeit war der Vorzug des Objektivwechsels den Spiegelreflexkameras vorbehalten. Doch seit etwas mehr als zwei Jahren laufen kompakte spiegellose Systemkameras den „Großen“ den Rang ab. FILMEN & FOTOGRAFIEREN gibt einen Überblick der aktuell verfügbaren Modelle und deren Besonderheiten.

Digitale Kompaktkameras haben dieAlltagsfotografie in mehrfacher Hinsicht revolutioniert. Niemals zuvorwar es so einfach, in jeder Alltagssituationeine Fotokamera aus der Tasche zu zücken,um einen Schnappschuss zu machen. Und dasBeste: man kann vor Ort entscheiden, ob dasBild wert ist, behalten zu werden oder nicht.Der Vorschaumonitor erlaubt die sofortigePrüfung der Aufnahme. Kein Bild wird mehrvergeblich auf Fotopapier entwickelt oder –wie heute üblich – gedruckt. Außerdemsorgen ständig verbesserte Automatikfunktionendafür, dass immer weniger Schnappschüssemisslingen. Doch eines konnten kompakteDigitalkameras bislang nicht bieten: Qualität,die höchsten Ansprüchen genügt.
 
Hochqualitative Fotos blieben lange denSpiegelrefl exkameras vorbehalten. Erst dieFour-Thirds-Kamera-Gattung brachte mehrBildqualität in die Amateurklasse. Der Namerührt zwar vom Durchmesser der Objektivaufnahme her, doch ist in diesem einst vonOlympus und Kodak entwickelten Standardauch eine spezielle Sensorgröße gefordert.Diese entspricht mit 21,633 Millimetern genau der Hälfte des ursprünglichen analogenKleinbildformats, bedeutet aber für Digitalkameras einen qualitativen Sprung nach vorne. Mit größerem Sensor entsteht nicht nurweniger Bildrauschen, er erlaubt ebenfallslichtstärkere Objektive und mehr Schärfentiefe.
 
Nachteil: Als kompakt konnte man dieersten Modelle nicht bezeichnen. Sie ähneltenim Formfaktor eher einer kleinen Spiegelreflexkamera. Später entwickelten Panasonicund Olympus den Standard zum Micro-Four-Thirds-System weiter. Es kann als direkterVorläufer der spiegellosen Systemkamera gelten. Auf der anderen Seite näherte sich dasAPS-C-Sensorformat noch mehr dem Kleinbildformat an – mit dem damit verbundenenZuwachs an Bildqualität. Der Grundstock fürkompakte Qualitätskameras war gelegt.

Spiegellose Systemkameras sind der optimale Kompromiss zwischen kompakterBauform und Bildqualität. Für ambitionierteLaien war die Präsentation der ersten spiegellosen Systemkamera so etwas wie eine kleineSensation. Erstmals konnten Bilder in eineransehnlichen Qualität geschossen werden, ohne dass dabei eine klobige Spiegelreflexkamera mit großem Objektiv und schwerem Kame               rabody herumgeschleppt werden musste. Unddas Beste: Das Privileg, bei Bedarf auch auf einanderes Objektiv wechseln zu können, war beiden Kompakten nun ebenfalls gegeben.
 
Kein Wunder also, dass diese neuenKameras schnell zur Gefahr für die Spiegel-refl exkameras wurden und sich ein neuerBegriffetablierte, der mit dem englischenAusdruck für „böse“ spielt: EVIL – Electronic Viewfinder Interchange able Lens.Übersetzt bedeutet das soviel wie: Kameramit elektronischem Sucher und Wechselob-jektiven. Dieser Begriffist in Deutschlandweniger geläufig, doch umschreibt er dieneuen Modelle äußerst treffend.
 
Entsprechende Kameras bestehen eigentlich aus einem Kamerabody mit großem Vorschaumonitor und einem Objektivbajonett, das eine Vielzahl verschiedener Objektive aufnimmt. Das Konzeptist so erfolgreich, dass sich die Herstellerdieser Kameras steigender Absatzzahlenerfreuen und in gleichbleibendem Rhythmus neue Modelle auf den Markt bringen.Aus diesem Grund wollen wir Ihnen aufden kommenden Seiten einen Überblickder aktuellen Modelle dieser noch rechtfrischen Gattung liefern.

Den ausführlichen Test der sechs Systemkameras von Samsung, Sony, Nikon, Panasonic, Olympus und Pentax lesen Sie in der neuen DIGITAL TESTED. Die  Ausgabe 6/2011 mit generalüberholter Optik und neuen Rubriken ist ab sofort überall am Kiosk, im Online-Shop und auch im Abo erhältlich.
[red]

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