Ende des Versteckspiels? Arbeitsgruppe TV-Hersteller benannt

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Satellit, Bild: © twobee - Fotolia.com
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Bremen – Das Geheimnis ist gelüftet: Die in dem Projekt vereinten Set-Top-Boxen-Hersteller, die gegen die Astra-Pläne einer digitalen Verschlüsselungsplattform mobil machen, haben ihre Identität Preis gegeben.

Auf dem am gestrigen Donnerstag in Hannover stattgefundenen Arbeitsgruppe-TV-Treffen wurden die Namen der Unternehmen genannt, außerdem tauschten sich die Receiverproduzenten über die von APS angekündigten technischen Spezifikationen aus.

Arcon Communications Electronic, Belagro Marketing, FTE Maximal Antennentechnik, Homecast Europe, Kreiling Technologien, Mascom, Radix Electronic, Sky Vision Satellitentechnik, Telestar-Digital SRD, Wela Electronic, Wilhelm Sihn WISI u.a. gehören zu den Receiverherstellern, die sich gegen die Pläne des Satellitenbetreibers Astra, eine Vermarktungsplattform für digitale Dienste aufzubauen, wehren. Bis dato hatten die Hersteller ein Geheimnis darum gemacht, wer zu den Opponenten gehörte.
 
Die Set-Top-Box-Hersteller gehen durch die langen Vorlaufzeiten bei der Entwicklung und Zertifizierung von Set-Top-Boxen für die „Dolphin“-Plattform nicht von einer alsbaldigen Nutzung der Plattform durch die Sender aus, es sei denn, sie wollen ihre Reichweite drastisch wegen fehlender geeigneter Set-Top-Boxen beim Verbraucher zum Empfang ihrer Programme minimieren. Man ist der Meinung, dass die Verbreitung von nur noch verschlüsselten Free-TV-Programmen daher sicherlich nicht bereits 2007 erfolgen werde. Zudem gehen die Set-Top-Box-Hersteller von einer langen Übergangszeit mit der simultanen Übertragung von verschlüsselten und unverschlüsselten Programmen aus. Die aktuell verfügbaren Set-Top-Boxen werden daher noch lange den Empfang von
Free-TV-Programmen ermöglichen. Soweit Set-Top-Boxen über ein Common Interface verfügen, können sie später auch mit einem Modul für den Empfang von Programmen nachgerüstet werden, die gegebenenfalls nur über die „Dolphin“-Plattform verbreitet werden.
 
Nach Angaben von SES Astra sollen die Spezifikationen der neuen Plattform keine Beschränkungen enthalten, sondern nur Grundvorgaben aufweisen. Positiv bewerten die Hersteller, dass jeder Set-Top-Box- Produzent beliebige eigene Features hinzugestalten kann. Die Hersteller von Set-Top-Boxen werden jetzt die „Dolphin“-Spezifikationen überprüfen, insbesondere auch, ob es sich dabei wirklich um eine offene Plattform handelt, die auch anderen Vermarktungsplattformen ungehinderten Zugang zu den Satellitenhaushalten ermöglicht. Sie begrüßen die Ankündigung von SES Astra, die Kosten für die Zertifizierung von neuen Set-Top-Boxen zu übernehmen.
 
Die Hersteller von Set-Top-Boxen werten die Ankündigungen von SES Astra als einen ersten Erfolg ihrer Initiative für mehr Wahlfreiheit der Verbraucher und damit zum Wettbewerb sowie zum Erhalt von Arbeitsplätzen in Deutschland.
 
Der Sprecher der Arbeitsgruppe TV war zu einer Stellungnahme nicht zu erreichen.
 
 
Alles rund um die geplante Satelliten-Verschlüssung und digitale Plattform von SES Astra erfahren Sie auf unseren Specialseiten. [mg]

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