Entavio-Start: Der Kunde entscheidet, wann er Pay-TV will

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Satellit, Bild: © twobee - Fotolia.com
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Berlin – Auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) ist heute der Start der Astra-Plattform Entavio verkündet worden. Zudem wurden technische und finanzielle Details bekannt.

Wie der Kunde bei Entavio einsteigt, bleibt ihm selbst überlassen. Der Start vollzieht sich mit dem schlichten Kauf eines Receivers im Handel, ohne dabei auf das ihnen bekannte Free-TV verzichten zu müssen. „Mit einem einzelnen Gerät können sie die 15 frei empfangbaren Sender sehen und die Kanalplätze bleiben erhalten. Der Vorteil ist aber auch, dass auf verschiedene Kamerapositionen zurückgegriffen werden kann und Fernsehen – mit Bluecom – interaktiv wird“, betonte Wilfried Urner, CEO bei Entavio.

Jederzeit könne sich der Kunde danach für Premium- und Pay-TV-Angebote freischalten lassen. Dazu genüge ein Anruf bei Entavio, um die entsprechende Smartcard zu beziehen. Ohne ständigen Geräte- und Kartenwechsel erhalten Entavio-Abonnenten ab dem 1. September die Möglichkeit, sowohl Premiere als auch Premiere Star und Blue Movie zu nutzen.
 
Urner betonte allerdings, dass Entavio keine „reine Premiere-Lösung“ sei. Per Smartcard solle mit der Plattform allen Sendern und Kanälen ein diskriminierungsfreier Zugang geboten werden. Dem Kunden werde so ein umfangreiches Angebot einfach zugänglich gemacht. Für jeden neuen Anbieter, der über Entavio ausstrahlt, genüge ein Anruf bei Entavio um die entsprechende Freischaltung vornehmen zu lassen.
 
Von einer Grundverschlüsselung der Plattform hat das Unternehmen erst einmal Abstand genommen. „Ob, wann und wie eine Verschlüsselung angebracht ist, obliegt allein der Entscheidung der Sender“, betonte der Entavio-CEO. Zudem werde Entavio keine eigenen Programmangebote machen. „Wir sind nicht die Konkurrenten unserer Kunden“, so der Plattform-Chef. Vorschriften gegenüber den Herstellern und Vermarktern von Receivern werde es ebenso nicht geben. Lediglich die Standardspezifikationen würden übermittelt, um eine einheitliche Funktionsweise zu garantieren.
 
Der große Vorteil sei jedoch, so Urner auf der IFA-Pressekonferenz, dass mit der Plattform die Standardisierungsaktivitäten enorm voran getrieben würden. „Es gibt bereits zwölf Hersteller mit 15 Modellen, von denen uns die Zusage vorliegt, dass ihre Geräte nach den Entavio-Standards entwickelt werden. Einige davon werden inzwischen schon produziert“, so der Entavio-CEO. Zu den Vorreitern in dieser Hinsicht gehören Kathrein, Humax und TechnoTrend.
 
Neben einer Vielfalt im Bereich Entertainment und Multifeed werde die Plattform hinsichtlich der Kunden Zukunfts- und Investitionssicherheit bieten. Urner: „Statt eines Boxenchaos reicht also langfristig ein Gerät, um viele verschiedene Angebote nutzen zu können, wo bisher unterschiedliche Technologie-Lösungen nötig waren.“
 
„Für die Entavio-Receiver wird die Plattform am 1. September on Air gehen“, bekräftige Urner die bekannte Zeitplanung. Als monatliche Gebühr wird eine Pauschale von 1,99 Euro erhoben. Die Aktivierungsgebühr von 9,99 Euro wird bis zum Jahresende entfallen, wenn sich Kunden für das Startangebot mit Premiere entscheiden. Dieses beinhaltet einen Premiere-Flex-Zugang über 50 Euro. Da die Technikpauschale hier entfällt, könne die Summe vollständig für die Nutzung von Inhalten verwendet werden. Insgesamt würden Neukunden, so der Entavio-CEO, mit dem Einstiegsangebot einen 100-Euro-Vorteil einstreichen.
 
„Mit der monatlichen Pauschale von 1,99 Euro sind wird sehr gut konkurrenzfähig zu Kabel-, Mobil- und DSL-Anbietern“, war Urner in Berlin überzeugt. Den Sendern will das Unternehmen neben dem Zugang auch Dienste wie Freischaltung und Abrechung anbieten, sofern diese es wünschen. Das große Ziel aber sei die Reichweitenmaximierung für die diversen Fernsehkanäle.
 
In den nächsten Monaten will sich Entavio weiter um die Vermarktung der Plattform bemühen. Daher werde das Unternehmen im November mit Premiere ein gemeinsames Weihnachtsangebot startet und das erste Entavio-HD-Gerät zur Verfügung stellen. Im Dezember wird, so wurde auf der Pressekonferenz bekannt gemacht, ein HD-PVR-Gerät vorgestellt.
 
Welche Kanäle neben denen von Premiere über Entavio vermarktet werden, dazu konnte und wollte Wilfried Urner keine Aussagen treffen. Es erklärte lediglich: „Wir können keine Namen nennen, weil wir uns mitten in den Verhandlungen befinden. Wir hoffen darauf, im Oktober einen weiteren Sender vorstellen zu können, weitere Kunden werden 2008 benannt.“
 
Noch mehr Details zu Entavio lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der DIGITAL FERNSEHEN, die am 31. August im Handel erscheint. [ft]

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63 Kommentare im Forum

  1. AW: Entavio-Start: Der Kunde entscheidet, wann er Pay-TV will Kann man schon seit zig Jahren. Was soll diese Verarsche. Wie oft wollen die den Start noch verkünden.
  2. AW: Entavio-Start: Der Kunde entscheidet, wann er Pay-TV will "Als monatliche Registrierungsgebühr wird eine Pauschale von 1,99 Euro erhoben." Hmm... Zu Dolphins Zeiten waren noch 1,50€.
  3. AW: Entavio-Start: Der Kunde entscheidet, wann er Pay-TV will 15 Free Sender kann man empfangen????????????????
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