Härtere Bandagen im Kampf gegen Störung von Satellitensignalen

3
41
Satellit, Bild: © twobee - Fotolia.com
Bild: © twobee - Fotolia.com

Die International Telecommunications Union (ITU) hat mit ihren 193 Mitgliedsorganisationen einen erweiterten Maßnahmenkatalog beschlossen, um gegen die gezielte Störung von Satellitenausstrahlungen vorzugehen.

Im Rahmen der World Radio Communications Conference (WRC-12) in Genf unterstützten 165 der 193 Mitglieder eine entsprechende Änderung des Artikels 15.21 der ITU-Regularien, berichtete der Branchendienst „Broadband TV News“ am Mittwoch. Er sieht vor, dass Mitglieder der Internationalen Fernmeldeunion in ihrem rechtlichen Einflussbereich künftig gezielte juristische Schritte gegen entsprechende Störversuche einreichen. Der 1865 gegründeten ITU mit Sitz in Genf gehören neben Privatunternehmen und Organisationen auch Staatsregierungen an.

 
Dem Antrag war eine gemeinsame Kampagne von Sendeanstalten, der European Broadcasting Union (EBU), Menschenrechtsorganisationen und Organisationen für Medienfreiheit vorausgegangen (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). EBU-Generaldirektorin Ingrid Deltenre begrüßte als Vertreterin der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten in Europa den Beschluss und sprach von einem „ersten wichtigen Schritt in die richtige Richtung“. Sie gehe davon aus, dass ITU-Mitglieder künftig wachsam und massiver als in der Vergangenheit gegen gezielte Versuche, den freien Fluss von Informationen zu behindern, vorgehen würden.
 
In der Vergangenheit waren unter anderem Satellitenausstrahlungen der Deutschen Welle, von Al Jazeera und dem persischen Ableger der BBC durch technische Störvorrichtungen gezielt behindert worden. Die Blockierung von Satellitensignalen verstößt auch gegen Artikel 19 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, welcher die Meinungsfreiheit umfasst.
 [sv]

Bildquelle:

  • Empfang_Satellit_Artikelbild: © twobee - Fotolia.com

3 Kommentare im Forum

  1. AW: Härtere Bandagen im Kampf gegen Störung von Satellitensignalen Das ist den Ländern die so etwas machen aber sowas von egal...
  2. AW: Härtere Bandagen im Kampf gegen Störung von Satellitensignalen Ein gutes Mittle gegen Störenfriede:
  3. AW: Härtere Bandagen im Kampf gegen Störung von Satellitensignalen Zu dem Thema habe ich mich neulich sehr ausführlich geäußert. Als Funker bin ich mit dem absichtlichen Stören von Radiosignalen groß geworden. Die ITU hat bereits in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder das absichtliche Stören anderer Radiosignale verurteilt. Politiker haben sich z.B. im Rahmen der KSZE-Konferenz in Helsinki damit beschäftigt und einmütig "verurteilt". Was hat sich bis heute daran geändert...? Nichts! Als ob sich Diktaturen, welcher Coleur auch immer, von einem Stückchen Papier beeindrucken lassen! Wie heißt es: "Papier ist geduldig!" Mit anderen Worten: das Thema wird uns in den nächsten Jahren immer wieder beschäftigen. Der größte "Radiostörer" ist heute das kommunistische China, das jede Menge Sendungen der Voice of America, BBC, aber auch des amerikanischen Propagandasenders Radio Free Asia in Hochchinesisch (Mandarin, Potungha), Kantonesisch und besonders in den Minerheitensprachen Tibetanisch, Uighurisch und Usbekisch massiv stört. Das Regime in Peking betrachtet solche Sendungen als "Einmischung in ihre inneren Angelegenheiten". Beschwert sich aber wie ein Rohrspatz, wenn westliche Sender (manchmal absichtlich) auf Frequenzen senden, auf denen der chinesische Auslandsdienst Propagandasendungen für westliche Staaten bringt. Der Iran stört, neben den anderen genannten Sendern, vor allem die via Satelliten ausgestrahlten persischsprachigen Radio- und TV-Programme von Voice of America und der BBC. Die Reaktion ist eine Folge geänderter Gewohnheiten. Während man sich früher vorwiegend über Radioprogramme informierte, hat sich das Bild dank leistungsstarker Satelliten in den letzten Jahren verändert. Die angebotenen Programme sind fast überall mit immer kleineren Schüsseln, die man notfalls verdeckt aufstellen kann, zu empfangen.
Alle Kommentare 3 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum