München – „Konstruktive Gespräche“ mit der SES Astra-Tochter Entavio kündigte der Premiere-Vorstandsvorsitzende Georg Kofler an, „wenn Entavio auf den Markt kommt“.
Gegenüber dem „Dow Jones Newswire“ bestätigte der Premiere-Chef damit sein Interesse, auch die geplante Infrastruktur der SES Astra-Tochter Entavio als Vertriebsplattform nutzen zu wollen.
Das alles kommt einen Tag, nachdem Premiere eine Pay-TV-Plattform angekündigt hat, auf der sich bisher nur im Kabel vertretene Pay-Sender aufschalten lassen können. Wie DIGITAL FERNSEHEN bereits berichtete, rechnet Premiere damit, dass die Plattform bis 2010 eine Millionen Kunden erreicht und jährlich einen Umsatz zwischen 70 und 100 Millionen Euro erwirtschaftet.
Sollte Premiere sich mit SES Astra auf eine Zusammenarbeit verständigen, dann kann es passieren, dass zwei Anbieter ihre Dienste kleineren Pay-TV-Sendern anbieten. Denn mit „Stargate“ formiert sich gerade eine weitere Plattform, die den Vertrieb und das Marketing für kleinere Pay-TV-Sender über die Entavio-Plattform anbieten möchte. Sollte diese Konkurrenzkonstellation tatsächlich Realität werden, dann könnte dies gut für die Kunden und die Sender werden, denn Angebotsvielfalt spricht immer für einen dynamischen Markt.
Für die Satellitenhaushalte könnte es auch einen zweiten Vorteil geben: Sollte Entavio tatsächlich mit Premiere kooperieren, dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Satellitenhaushalte nur einen einzigen Receiver und eine Karte benötigen, um alle Programme zu empfangen. Diese Lösung wäre ohne Zweifel im Sinne des Kunden. [lf]
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