Navisystem Galileo übersteigt Kostenvoranschlag

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Satellit, Bild: © twobee - Fotolia.com
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Teurer als geplant wird das europäische Navigationssatellitenprojekt Galileo: Es kämpft mit Projektverzögerungen.

Die von der EU und der europäischen Weltraumorganisation ESA je zur Hälfte bezahlte Entwicklungsphase wird statt der zunächst geplanten 1,2 Milliarden Euro voraussichtlich 1,5 Milliarden Euro kosten, schreibt die Financial Times Deutschland gemäß eines Sprechers des industriellen Hauptauftragnehmers Galileo Industries.
 
Damit summieren sich die Gesamtkosten auf mindestens 3,7 Milliarden Euro, wobei die Kosten für die so genannte Aufbauphase mit derzeit geschätzten 2,2 Milliarden Euro noch gar nicht endgültig feststehen. Zunächst hieß es, dass bis 2008 das Gesamtsystem aus 30 Satelliten aufgebaut sein soll. Inzwischen räumen die ESA-Verantwortlichen ein, dass erst 2010 oder 2011 das Gesamtprojekt aufgebaut sein wird.
 
Ein Sprecher von Galileo Industries begründete die Mehrkosten in der Entwicklungs- und Prüfphase auch mit den Zeitverzögerungen, wie die Financial Times Deutschland weiter berichtet. Von dem Rahmenvertrag über 950 Millionen Euro entfallen rund 190 Millionen Euro auf den Bau von zwei Testsatelliten und vier Galileo-Satelliten unter der Regie von EADS Astrium, etwa 330 Millionen Euro auf die Bodenstationen unter der Regie von Alcatel, etwa 310 Millionen Euro auf das Bodenkontrollsegment (EADS Astrium) und etwa 70 Millionen Euro auf Nutzeranwendungen (Thales). Hinzu kommen Risikozuschläge. In dem Rahmenvertrag verpflichtet sich Galileo Industries, bis Ende 2008 vier Galileo-Satelliten im All zu positionieren, mit anschließender sechsmonatiger Testphase.
 
Morgen unterzeichnet die Europäische Raumfahrtbehörde ESA einen millionenschweren Vertrag mit dem Galileo-Konsortium für den Ausbau das Navigationssystems Galileo. [mg]

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