Mit dem ab April angebotenen Breitbanddienst können Endkunden via Sat-Schüssel Internetdaten empfangen und senden – ein Rückkanal via Telefonleitung ist nicht mehr nötig.
Am vergangenen Donnerstag stellten der Satellitenbetreiber Astra und der Internetdienstleister Filiago den neuen Dienst Astra2Connect am Rande der CeBIT vor (DF berichtete).
Filiago wird den Breitband-Internetanschluss in Deutschland besonders in den Regionen ohne terrestrischen Breitbandanschluss vermarkten. Mindestens 2,9 Millionen deutsche Haushalte sollen immer noch keine Möglichkeit haben, einen Breitband-Internetanschluss zu nutzen und können mit Astra2Connect auf Besserung hoffen.
Der Dienst soll zunächst über die Astra-Satelliten auf der Orbitalposition 23,5º Ost angeboten werden. Da im KU-Band gesendet wird, können bei Bedarf auch andere Positionen genutzt werden, so der Satellitenanbieter auf Anfrage. Die separate Satellitenschüssel hat einen Durchmesser von ca. 85 Zentimetern und wird mit einem speziellen LNB ausgestattet, dass ausschließlich für den Internetdienst zuständig ist. Zwei Kabel von 20 Metern Länge liegen dem Paket bei und werden an das Satellitenmodem angeschlossen, dass sie zum Empfang und zum Senden der Daten verwendet.
Die Hardware wird zu einem Preis von 319,95 Euro angeboten, kann aber auch für monatlich 9,95 Euro geleast werden. Das Paket beinhaltet neben Modem, LNB und entsprechenden Kabeln auch die Satellitenanlage. Zum Start fällt eine einmalige Einrichtungsgebühr von 99,95 Euro an, ab dann bewegen sich die monatlichen Kosten je nach Datenrate zwischen 29,95 (256 kbit/s) und 49,59 Euro (1024 kbit/s). Wer für zwei Jahre im Voraus bezahlt, spart pro Monat noch einmal zehn Euro. Die Mindestvertragslaufzeit beträgt 24 Monate.
Für notorische Downloadfreaks gibt es noch einen Wermutstropfen: Eine „fair use policy“ sorgt dafür, dass in Stoßzeiten die vorhandene Bandbreite auf alle Kunden ordentlich verteilt wird. So kann es vorkommen, dass die Downloadrate also etwas sinkt. Telefongespräche über das Netz werden hingegen bevorzugt behandelt. Auch wenn viele Nutzer parallel über die Schüssel surfen, gibt es hierfür genug Bandbreite geben, verspricht Astra.
Dass der Dienst einmal „überlaufen“ ist und die Datenraten generell nicht mehr ausreichen weil zu viele Kunden online sind, schließt Astra aus: „Wir können beliebig mehr Transponder für Astra2Connect nutzen, so dass immer genug Kapazität zur Verfügung steht,“ so ein Sprecher auf der Presseveranstaltung in der vergangenen Woche. [fp]
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