Betzdorf, Luxemburg – In Sachen Arbeitsmarktzahlen und wirtschaftlicher Entwicklung gehört Sachsen-Anhalt meist zu den Schlusslichtern statistischer Erhebungen. Doch beim digitalem Fernsehempfang per Satellit ist das Bundesland Spitzenreiter.
Ganze 56 Prozent aller Fernseh-Haushalte beziehen ihr Unterhaltungsprogramm sozusagen per Datenstrom aus dem Weltall. Das belegen zusammengeführte Zahlen des Satellitennetzbetreibers Astra sowie von Satelliten Monitor und TNS Infratest für das Jahr 2006. Die Sachsen-Anhaltiner liegen damit noch vor Schleswig-Holstein (55 Prozent) und den gemeinsam erhobenen Bundesländern Niedersachsen und Bremen (54 Prozent).
Absolutes Schlusslicht wurde Sachsen. Nur 41 Prozent aller Fernsehhaushalte lassen sich per Satellit mit dem Unterhaltungsprogramm für die Mattscheibe versorgen. Insgesamt aber ist die Zahl der Sat-TV-Nutzer in ganz Deutschland deutlich gestiegen. Im Vergleich zum Jahr 2005 sind es 1,8 Millionen Haushalte mehr. Durchschnittlich ist der Anteil der Sat-Haushalt pro Bundesland um neun bis elf Prozentpunkte gestiegen.
Zu den Ausreißern gehört dabei allerdings Hamburg, wo nur noch in 44 Prozent statt bisher 45 Prozent aller heimischen vier Wände ein Sat-Receiver steht. Deutlich zugelegt hat dagegen Sachsen-Anhalt. Satellitenfernsehen nutzten dort 2005 nur 39 Prozent aller Haushalte. Dies entspricht einem Anstieg um 16 Prozentpunkte.
Die Zahlen sind Beleg dafür, dass bundesweit der Empfang analoger Fernsehunterhaltung per Satellit immer mehr abnimmt. Im Jahr 2000 nutzten erst knapp 900 000 Sat-Haushalte die Vorteile der digitalen Programmausstrahlung, 2006 waren es schon mehr als acht Millionen. Damit nutzen fast die Hälfte aller deutschen Satellitenseher (49,1 Prozent) mittlerweile einen digitalen Receiver. Wie DIGITAL FERNSEHEN berichtete, erwartet der SES Astra-Geschäftsführer Wolfgang Elsässer für dieses Jahr, dass der digitale Empfangsweg bei Astra erstmals die Nase vorn haben wird. [ft]
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