München – Entavio wird am 1. September mit den Pay-Angeboten von Premiere starten. DIGITAL FERNSEHEN sprach mit dem Vice President Media Relations von SES-Astra Markus Payer.
DIGITAL FERNSEHEN: Herr Payer, womit wird Premiere am 1. September auf Entavio starten?
Markus Payer: Es geht um das gesamte Premiere-Programm. Wir sind diejenigen, die die Plattform anbieten. Wir sind Content-neutral, jeder Programmveranstalter entscheidet vollkommen eigenständig, was er anbieten will.
DF: Ihre digitale Satellitenplattform Entavio startet jetzt mit dem Pay-TV-Programmen von Premiere am 1. September. Mit den Free-TV-Sendern der RTL-Gruppe und dem MTV-Veranstalter Viacom gibt es schon länger Verträge. Wann startet dieses Angebot?
Payer: Dazu gibt es noch keine neuen Informationen. Unsere heute bekannt gegebene Vereinbarung mit Premiere ermöglicht uns den Marktlaunch von Entavio mit Pay-TV. Am 1. September gehen wir mit über 2,5 Millionen Premiere-tauglichen Receivern an den Start, wovon 1,7 Millionen Premiere-Kunden sind. Dafür benötigen wir keine kartellrechtlichen Genehmigungen, das Kartellamt ist über die Vereinbarung informiert.
DF: A propos Kartellamt: Bisher gab es bezüglich der technischen Spezifikationen der Entavio-Receiver noch Unstimmigkeiten. Sind diese Bedenken der Kartellwächter ausgeräumt?
Payer: Das Kartellverfahren bezüglich der Entavio-Boxenspezifikationen läuft noch. Wir gehen davon aus, dass unsere heute bekanntgegebene Kooperation mit Premiere das Verfahren positiv beeinflussen kann. Wir senden ein klares Signal an alle Veranstalter und Boxenhersteller, dass Entavio für alle offen ist und wir allen Sendern den Zugang zur Plattform und den Entavio-Smartcards anbieten. Dadurch entsteht hohe Transparenz und ein fairer Wettbewerb.
DF: Rechnen Sie mit einer baldigen Entscheidung des Kartellamts?
Payer: In den Gesprächen mit dem Kartellamt sind wir bereits sehr weit fortgeschritten. Es gibt zwar noch Klärungsbedarf in einzelnen technischen Detailfragen, aber wir sind äußerst zuversichtlich, die letzten Aspekte bald klären zu können.
DF: Wenn die Receiver-Frage noch nicht geklärt ist, wie kann SES Astra dann mit Sicherheit sagen, dass Entavio am 1. September starten soll?
Payer: Das Kartellamt hat uns klar signalisiert, dass die Receiver-Frage auf den Entavio-Start keinen Einfluss haben wird.
DF: Wie wichtig ist die Bekanntgabe der Premiere-Kooperation und des Entavio-Starts für die weiteren Gespräche mit Sendern?
Payer: Der Marktstart ist ein ganz wichtiges Signal. Nach langer Planung und intensiver Vorbereitung kommt Entavio jetzt auf den Markt. Dabei gehen wir mit einer Boxenpopulation von 2,5 Millionen an den Start. Mit dem festen Startdatum wird dann das Marketing entfaltet. Damit entsteht eine positive Dynamik, die sicherlich auch weitere Sender von Entavio überzeugen wird. [lf]
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