
Am 18. November schalten das ZDF, zdf_neo, ZDFinfo, 3sat und KiKA ihre SD-Signale auf Astra 19,2 Grad Ost ab. Was sind die Hintergründe? Wie kann man die Programme weiter in HD sehen?
Was ist der technische Hintergrund?
Ein HD-Bild ist detailreicher als eines in SD. Mehr Details bedeuten mehr Informationen, die auch übertragen werden wollen. Im Vergleich zu SD kann man von einer bis zu vierfachen Datenmenge ausgehen. Mit dem alten Übertragungsverfahren DVB-S und dem ebenfalls schon betagten Komprimierungsstandard MPEG-2 fänden auf einem Satelliten-Transponder nur an die zwei HD-Programme Platz. Damit wäre eine HD-Ausstrahlung extrem teuer und für die TV-Anbieter nicht finanzierbar. Der neuere Übertragungsstandard DVB-S2 und das Komprimierungsverfahren MPEG-4 erlauben eine spürbare Verringerung der zu übertragenden Daten, ohne in Sachen Bildqualität Einbußen in Kauf nehmen zu müssen. Alte Digitalreceiver, die mitunter noch vor der Jahrtausendwende angeschafft wurden, haben DVB-S2 und MPEG-4 noch nicht an Bord, weshalb sie technisch nicht in der Lage sind, HD-Programme zu empfangen.
Welche Empfangsvoraussetzungen für HD?
Die alte DVB-S-Box hat definitiv ausgedient. Mit ihr kann man ohnehin seit Jahresbeginn 2025 keine Programme der ARD und des ORF mehr empfangen. Auch private Sender verabschieden sich nach und nach von DVB-S. Abgesehen davon gibt es einige, die von Beginn an nur in DVB-S2 auf Satellit aufgeschaltet wurden. Am Rande bemerkt ist DVB-S2 abseits von Astra 19,2 Grad Ost noch viel weiter verbreitet. Allein schon deshalb, weil sich damit auch SD-Programme kostengünstiger als mit DVB-S übertragen lassen.
Für den Empfang von ZDF HD, 3sat HD und so weiter, ist zwingend mindestens ein HD-taugliches Empfangsgerät vonnöten. Dies kann ein externer Receiver oder der Multituner eines halbwegs modernen Fernsehers sein. Wobei HD-taugliche Multituner jedenfalls schon seit über zehn Jahren in den meisten TV-Geräten verbaut werden.
Nachdem seit geraumer Zeit fast nur noch UHD-taugliche Fernseher verkauft werden, haben diese sogar einen UHD-Tuner an Bord. Dieser versteht sich zusätzlich auf den neuen Komprimierungsstandard HEVC, der noch wirkungsvoller als MPEG-4 arbeitet. Selbstverständlich gibt es auch externe UHD-Receiver. Die sind zwar etwas teuerer als Einsteiger-HD-Boxen, sorgen aber für maximale Flexibilität. Zudem haben sie den Vorteil der besseren Signalverarbeitung im Gerät. Was dazu führt, dass HD-Programme am Bildschirm etwas knackiger dargestellt werden, als mit „Nur-HD-Boxen“. Ein Mehrwert, über den viele sagen, dass sich die höheren Anschaffungskosten gelohnt haben.
Das Wichtigste zum Schluss
Natürlich sind ZDF, zdf_neo, ZDFinfo, 3sat und KiKA auch in HD frei empfangbar und das bleiben sie auch. Also entfallen für ihre Nutzung keine Zusatzkosten.
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