TiVo zieht sich von Geschäft mit digitalen Videorekordern zurück

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Tivo Digital Video Recorder
Tivo Digital Video Recorder

Keine Überraschung: TiVo zieht sich aus dem Geschäft mit digitalen Videorekordern zurück.

Sie waren einmal der große Renner: Digitale Videorekorder in Form von Hardware. Heute werden solche Zusatzgeräte aber praktisch nicht mehr benötigt. Längst können Filme oder Serien von Fernsehsendern zeitsouverän in Mediatheken angeschaut werden. Viele Online-TV-Portale bieten zudem die Möglichkeit, Cloud-basiert Sendungen aufzuzeichnen und später anzuschauen. Streaming-Dienste wie Netflix, Hulu und deren Konkurrenten machen Pausieren, Zurückspulen und andere Funktionen längst alltäglich.

TiVo zieht die Reißleine

So ist es kein Wunder, dass sich die TiVo Corporation jetzt aus dem Markt für digitale Videorekorder (DVR) für Endverbraucher zurückzieht. In der Blütezeit wurden Millionen von solchen Geräten verkauft. Besonders beliebt: Die 1999 eingeführte Technologie ermöglichte das Überspringen von Werbung und das Pausieren von Live-Übertragungen – seinerzeit noch eine Revolution.

Die Umsätze der TiVo-Modelle sind in den letzten Jahren aber stetig zurückgegangen. Längst liefern Smart-TVs eine ähnliche Funktionalität. Es ist das gleiche Schicksal wie bei Set-Top-Boxen für digitalen TV-Empfang: Heute verfügt praktisch jedes neue Fernsehgerät über einen eingebauten Receiver für Satellit, Kabel und Antenne, nur in den seltensten Fällen wird noch ein Zusatzgerät benötigt.

Betriebssystem anstelle von Hardware

So hat TiVo inzwischen sein Geschäftsmodell geändert: Anstelle der Hardware setzt das Unternehmen nun verstärkt auf sein TiVo-Betriebssystem TiVo OS, eine Plattform, die mittlerweile auf zahlreichen Smart-TVs ausgewählter Hersteller zum Einsatz kommt, etwa von Hisense oder TCL und künftig weiteren Unternehmen.

Das TiVo Betriebssystem bietet etwa Sprachsteuerung, eine integrierte Fernbedienung und die Möglichkeit, bei On-Demand-Inhalten Werbung zu überspringen. Zudem ist TiVo mit „Auto Stage“ auch verstärkt im Automobilmarkt tätig, etwa für Ford oder Volkswagen. Mit dem vernetzten Online-Portal generiert das Unternehmen Lizenzgebühren.

Die Videonutzung von TiVo-Nutzern beträgt laut dem Unternehmen aktuell über 5 Milliarden Stunden pro Jahr auf über 3,6 Milliarden Geräten und Fahrzeugen.

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