Verstoßen die deutschen TV-Sender gegen den Datenschutz?

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Die TeraVolt-Agentur hat 48 deutsche Sender mit HbbTV-Angebot analysiert. Die Studie zeigt, dass sich der Großteil der Sender offenbar nicht genug um den Datenschutz ihrer Nutzer kümmert.

Laut TeraVolt haben nämlich 81 Prozent der deutschen Sender kein sogenanntes Consent Tool in ihren Mediatheken implementiert. Mit diesem Tool holen sich die Sender das Einverständnis zur Datennutzung ihrer Zuschauer ein. Von den 29 untersuchten Privatsendern sollen nur acht ein Consent Tool integriert haben. Davon gehören sieben allein zu ProSiebenSat.1. Von der RTL-Gruppe habe kein Sender ein Consent Tool implementiert, wie viele andere auch.

Bei den 19 öffentlich-rechtlichen Sendern soll es kaum besser aussehen. Hier sei nur bei Arte ein solches Tool zu finden. Nutzer der Mediatheken von ARD, ZDF und Co. müssen Cookies und Tracking in allen Einstellungen selbst deaktivieren, wie TeraVolt mitteilt. Der Bundesgerichtshof hatte im Mai eigentlich beschlossen, dass Nutzer der Verarbeitung ihrer Daten aktiv zustimmen müssen. Die HbbTV-Mediatheken bilden dabei keine Ausnahme.

Oliver Koch, Gründer und Geschäftsführer bei TeraVolt, erklärt: „Die Öffentlich-Rechtlichen setzen die Nutzerdaten allerdings nicht primär zu Werbezwecken ein. Daher lastet auf ihnen auch nicht ein so großer Druck wie auf den Privaten, wenn es um Consent geht“. Die deutschen Sender hätten sich bei der Vermarktung bislang immer auf ein „berechtigtes Interesse“ berufen, so Koch weiterhin.

1 Kommentare im Forum

  1. Was nützt das "ConsentTool", wenn es so lange man sein Einverständnis nicht gibt, permanent in den Vordergrund kommt.
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