Erste Folgen von „Polizeiruf 110“ als DVD-Box

Bis heute begeistert die Kult-Krimi-Serie „Polizeiruf 110“ das Fernsehpublikum in Deutschland. Nun veröffentlicht das DDR-TV-Archiv die ersten acht ausgestrahlten Folgen von 1971/72 auf einer DVD-Box. Am 26. März kommt die erste von insgesamt 19 Boxen in den Handel.

Seit mittlerweile über 40 Jahren gehen die Ermittler von „Polizeiruf 110“ beim Ersten auf Verbrecherjagd – und das mit Erfolg. Erst am vergangenen Sonntag begeisterte der Hallenser „Polizeiruf“ mehr als acht Millionen Zuschauer. Die Serie ist Kult. Um so mehr dürfte es vor allem Fans der ersten Stunde freuen, dass das DDR-TV-Archiv alle Folgen von der Erstausstrahlung 1971 bis zur Wende nun als DVD-Box veröffentlichen will, sofern das Material dies zulässt. Das teilte die zuständige Komminukationsstelle Artcontact am Dienstag mit.
 
Die Anfänge vom „Polizeiruf“ knüpften an die beliebte Serie „Blaulicht“ an und zeigten Oberleutnant Fuchs (Peter Borgelt), Leutnant Vera Arndt (Sigrid Göhler) und Oberleutnant Hübner (Jürgen Frohriep) noch in schwarz-weiß. Doch im Gegensatz zu ihrem Vorgänger blickt „Polizeiruf 110“ nicht über die Landesgrenzen hinaus. Vielmehr stehen die Verbrechen der DDR-Bürger im Vordergrund.

Dabei greift die Serie auch Themen auf, die damals nur hinter vorgehaltener Hand ausgesprochen wurden: Alkoholismus, Kindesmissbrauch, Vergewaltigung oder auch Selbstmord. Dementsprechend groß war das Interesse an der „Sondergruppe Fuchs“, die neben Berlin, Frankfurt an der Oder, Rostock und Leipzig auch in Halle, Dresden und Potsdam ermittelte.
 
Mit dem Fall der Mauer veränderte sich auch die Serie und ihre Figuren. Vorbei war die Zeit der pflichtbewussten und politisch stets korrekten Komissare. Fortan hatten sie sich mit einem chaotischen Privatleben herumzuschlagen, der Wartburg war kein bloßes Dienstauto mehr und vor allem auch ihre Fälle setzten sich stärker mit politischen und gesellschaftlichen Umbrüchen auseinander. Somit war die letzte Folge „Thanners neuer Job“, die der Deutsche Fernsehfunk, der staatliche Sender der DDR, ausstrahlte, auch das Ende des DDR-Krimis.
 
Die erste DVD-Box liefert insgesamt acht Episoden: „Der Fall Lisa Murnau“, „Verbrannte Spur“, „Das Haus an der Bahn“, „Der Tote im Fließ“, Blutgruppe AB“, „Ein bisschen Alibi“, „Minuten zu spät“ und „Blütenstaub. Die zweite und dritte Folge („Die Schrottwaage“ und „Die Maske“) konnten nicht in die Box aufgenommen werden, da die technische Qualität des Materials nicht für eine DVD-Veröffentlichung ausreichte. [fm]