US-Filmhändler haben Angst vor digitalem Vertrieb

13
38
Bild: © Auerbach Verlag
Bild: © Auerbach Verlag

Wegen der geringen Kosten und einer schwierigen Marktsituation setzen Studios immer mehr auf die digitale Distribution von Filmtiteln. US-Händler warnen: Die physischen Medien Blu-ray und DVD sind noch immer das Zugpferd der Unterhaltungsindustrie.

Insgesamt 42 Prozent aller Umsätze der Branche seien im Jahr 2010 durch den Verkauf von Videos auf diesen Datenträgern erzielt worden, gab die Entertainment Merchants Association (EMA) am Freitagnachmittag (Ortszeit) bekannt. Somit entfielen fast die Hälfte der Einnahmen auf physische Medien. Die Pay-TV-Sparte sei mit einem Gesamtumsatzanteil von 27 Prozent die zweitwichtigste Einnahmequelle der Studios, hieß es. In Lichtspielhäusern sei im vergangenen Jahr ein Viertel aller Erlöse erzielt worden.

Die EMA gestand ein, dass der US-Digitalmarkt in den vergangenen Jahren stark angezogen habe. Die Umsätze der Onlinedistribution verzeichneten zuletzt einen Anstieg von 45 Prozent. Der Verkauf von DVDs hingegen musste erneut starke Verluste hinnehmen (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Trotzdem spiele das Onlinesegment auf dem Gesamtmarkt nach wie vor eine untergeordnete Rolle: Lediglich sechs Prozent aller Umsätze wurden mit Video-on-Demand- oder Streamingangeboten erwirtschaftet.

Wegen geringer Kosten bei der Herstellung und Verbreitung von Blu-rays und DVDs setzen Studios zunehmend auf die digitale Distribution von Film- und Serieninhalten. Die sechs größten Hollywood-Studios hatten zu Beginn des Jahres einen Streit mit Multiplex-Betreibern entfacht, als sie beschlossen, Blockbuster schon kurze Zeit nach der Kinopremiere über das Netz anzubieten (DF berichtete). 20th Century Fox gab zuletzt bekannt, künftig alle Scheiben mit dem umstrittenen Digitalformat Ultraviolet anzubieten.

Für Besitzer vor Elektronikläden, die von der EMA repräsentiert werden, bedeutet die Digitaldistribution ein Konkurrenzgeschäft.
[dm]

Bildquelle:

  • Inhalte_Blu-ray_Artikelbild: © Auerbach Verlag

13 Kommentare im Forum

  1. AW: US-Filmhändler haben Angst vor digitalem Vertrieb Für mich gibt es da gar keine Alternative , ich will einen gegenwert für mein Geld und nicht mit DRM verseuchte Einsen und Nullen auf einer Festplatte die jederzeit kaputt gehen kann. Mehr als 1 Euro pro Film ohne DRM würde ich nie bezahlen umd bei Musik Downloads höchstens 10-20 Cents.
  2. AW: US-Filmhändler haben Angst vor digitalem Vertrieb Bin da ganz bei dir. Ich will auch lieber eine CD, DVD oder BD im Schrank stehen haben. Aber auch das sind mit Kopierschutz verseuchte Nullen und Einsen, die mit dem Medium schnell kaputt gehen können. In dem Fall hätte der reine Onlinevertrieb sogar einen Vorteil. Man bräuchte bei einem Verlust nicht unbedingt den Film neu kaufen, sondern könnte sich einfach eine Kopie aus seinem Onlinekonto ziehen. Sofern der Vertriebspartner das natürlich zulässt. Oder halt übers Onlinekonto ein, vorher angefertigtes, Backup aktivieren. Da das ja nunmal nicht jeden Monat vorkommt wäre eine Beschränkung von 5 bis 10 Aktivierungen/Downloads ausreichend. Ich hätte allerdings auch überhaupt nichts gegen reinen Onlinevertrieb, wenn man die Möglichkeit bekommen könnte diese erworbenen Schätze zu verleihen (ohne Geld, z.B. an einen Freund) oder zu verkaufen. So wie das jetzt mit der "Hardware" auch möglich ist. Aber all das ist natürlich nur naives Wunschdenken eines potentiellen Raubkopieres, ähh... Kunden.
  3. AW: US-Filmhändler haben Angst vor digitalem Vertrieb Ich muss mittlerweile nicht mehr eine CD oder ein verpacktes Videospiel im Schrank rumstehen haben. Nimmt alles nur Platz weg. Ich gehöre nicht zu den Leuten, die sich an den Covern ergötzen wollen. Was mich aber stört ist, das man die Sachen nicht wieder verkaufen kann. Da muss man schon gründlich überlegen, was man sich für gutes Geld kauft. Problematisch finde ich auch das altes Sachen genauso viel kosten wie neue Sachen. Ich zahl doch nicht für eine virtuelle alte CD mehr als für eine echte gebrauchte CD. Ich weiss ja nicht wie du mit deinen Sachen umgehst, aber Original-Datenträger halten schon recht lange.
Alle Kommentare 13 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum