Auch Liefers beteiligt sich an #allesaufdentisch: „Auch abstruse Meinungen verhandeln“

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Corona © velimir - stock.adobe.com
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Schauspieler Jan Josef Liefers wünscht sich beim Thema Impfen und Corona-Pandemie eine Rückkehr zu einem besseren Diskurs in der Gesellschaft. Mittlerweile hat auch er seinen Beitrag zu der umstrittenen Aktion #allesaufdentisch geleistet.

Er wünsche sich, dass wir „abrüsten, was Adjektive, was Sprache angeht“, sagte der 57-Jährige am Donnerstag in der ZDF-Talkshow „Maybrit Illner“. „Dass wir wieder zurückfinden zu einer Form, miteinander verschiedene konträre und zum Teil auch abstruse Meinungen zu verhandeln und zu akzeptieren und auszuhalten.“

Die Sendung hatte das Thema: „Geimpft, getestet, genervt – mehr Freiheit wagen?“ Liefers, der vor allem durch seine Rolle im Münster-„Tatort“ bekannt ist, sagte auch, man müsse mit einer Stigmatisierung von Gruppen, die sich nicht impfen lassen wollen, „sehr, sehr vorsichtig umgehen. Weil auch das kann ganz schön viel Porzellan zerschlagen“.

Liefers nun auch bei #allesaufdentisch dabei

Liefers hatte sich in der Vergangenheit immer wieder zur Corona-Pandemie und -Politik geäußert. Er hatte sich zudem auch bei der umstrittenen Videoaktion #allesdichtmachen beteiligt (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Damals hatten Menschen aus der Film- und Fernsehszene mit satirischen Videos im Netz den Umgang mit dem Coronavirus kritisiert. Die Aktion hatte in der Folge kontroverse Reaktionen hervorgerufen – manche warfen der Gruppe vor, zu verharmlosen. Mehrere Teilnehmer distanzierten sich später. Liefers, der nach eigenen Angaben selbst geimpft ist, hatte später dann auch eine Intensivstation in einem Krankenhaus besucht. Die Eindrücke seiner dortigen Mitarbeit schilderte er später in Medien mit teils drastischen Worten.

Die „Berliner Zeitung“ (Freitag) sprach Liefers nun in einem Interview auf die neuere umstrittene Videoaktion #allesaufdentisch im Netz an. Auf die Frage, warum er bei dieser Videoaktion nicht mitgemacht habe, sagte der Schauspieler nun: „Es wird ein Gespräch mit dem Medienwissenschaftler Stephan Ruß-Mohl und mir geben. Mir ist nicht klar, warum diese Aktion von einigen so bekämpft wird. Man kann sich mit ihrem Inhalt auseinandersetzen oder ihn wahlweise ignorieren“.

Das angesprochene Gespräch mit Dr. Ruß-Mohl ist hier nachzuhören.

Die Aktion, an der sich Volker Bruch, Wotan Wilke Möhring und nun auch Liefers beteiligt haben, wurde Ende September gestartet. In vielen Videos, die im Netz seither hochgeladen wurden, werden unter anderem die Corona-Maßnahmen und die mediale Berichterstattung darüber kritisiert (DF-Bericht hierzu). Kritiker werfen den Machern vor, verschwörungsideologische Erzählungen zu bedienen.

Die Youtube-Plattform löschte daher bereits vereinzelt Clips. Ein Gericht sah in einer Eil-Entscheidung die Löschung von speziell zwei Videos allerdings als ungerechtfertigt an. Und zwar deshalb, weil die Plattform nicht ausführlich genug begründet habe, warum sie löschte. (dpa/bey)

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