MDR-Rauswurf: Uwe Steimle ist „fassungslos“ und wirft Sender Zensur vor

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Uwe Steimle; © MDR/Axel Berger
© MDR/Axel Berger

Erst machte der Kabarettist dem MDR fragwürdige Vorwürfe, dann trennte sich der Sender von ihm. Jetzt hat sich Steimle zu seinem Rauswurf geäußert.

Verleumdung von Flüchtlingen, Reichsbürgerthesen und Infragestellen der Staatsferne des MDR – immer wieder war Uwe Steimle durch kontroverse Äußerungen aufgefallen. Nach neuerlichen Staatsfunkvorwürfen gegen den MDR beendete der Sender am Mittwoch die Zusammenarbeit mit dem Kabarettisten. Wie es auf Twitter heißt, sei eine weitere Zusammenarbeit nicht mehr möglich. Steimles Sendung „Steimles Welt“, die bisher viermal im Jahr lief, wird im kommenden Jahr nicht fortgesetzt, teilte der MDR mit.

Steimle kann seinen Rauswurf nicht nachvollziehen. In einem Interview mit Tag 24 zeigte er sich schockiert. Er sei fassungslos und entsetzt. Der Rauswurf bestätige nur das, was er im Interview mit der Thüringer Allgemeinen gesagt habe. In dem Interview hatte Steimle dem MDR mangelnde Loyalität vorgeworfen. „Das war ein Hilferuf“, zitiert Tag 24 den Satiriker. Er habe keine Möglichkeit bekommen, sich gegen die Vorwürfe zu wehren und sieht anscheinend eine Verschwörung im Sender: „Ich möchte wissen, welche Kräfte da wirken“, so Steimle laut Tag 24. Er sehe in dem Vorgehen ein Berufsverbot und Zensur.

Der MDR habe bei Facebook jedoch darauf verwiesen, dass niemand Steimle verbiete, als Komiker aufzutreten – nur eben nicht beim MDR. Auf Facebook war auch ein Bild mit dem Titel „Solidarität mit Uwe Steimle“ im Umlauf, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland mitteilt. Das Bild sei unter Beiträge des MDR gepostet worden, von Usern, die den Rauswurf für unangebracht hielten.

Bildquelle:

  • Steimles_Welt_2015: © MDR/Axel Berger

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