Xavier Naidoo jetzt in der Kutte des Büßers unterwegs

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Xavier Naidoo; © TVNOW / Stefan Gregorowius
© TVNOW / Stefan Gregorowius

Sänger Xavier Naidoo hat in einer Videobotschaft auf Youtube zugegeben, sich in Verschwörungserzählungen verrannt zu haben.

„Ich habe mich Theorien, Sichtweisen und teilweise auch Gruppierungen geöffnet, von denen ich mich ohne Wenn und Aber distanziere und lossage“, sagte der 50-Jährige in dem etwas mehr als dreiminütigen Video mit dem Titel „#OneLove“, das am Dienstag auf seinem Youtube-Kanal veröffentlicht wurde. Er sei von Verschwörungserzählungen „geblendet“ gewesen, habe diese nicht genug hinterfragt und sich zum Teil „instrumentalisieren“ lassen. „Das habe ich leider jetzt erst erkannt. Ich habe Dinge gesagt und getan, die ich heute bereue“, sagte der aus Mannheim stammende Musiker weiter.

Xavier Naidoo trat in den vergangenen Jahren mit sogenannten Reichsbürgern auf, verbreitete Theorien der QAnon-Bewegung und machte umstrittene Äußerungen zu der Corona-Pandemie. Textzeilen brachten ihm Rassismus-Vorwürfe ein, die der Sänger selbst zurückwies. Gegen Kritik, er stünde rechtsextremen Verschwörungserzählungen nahe, wehrte er sich in der Vergangenheit. Im Dezember 2021 urteilte das Verfassungsgericht in Karlsruhe, dass eine Vortragsrednerin ihn als Antisemiten bezeichnen durfte.

Xavier Naidoo begründete seinen Sinneswandel nun mit dem Krieg in der Ukraine. „Die Welt scheint wie auf den Kopf gestellt und ich habe mich gefragt, wie es so weit kommen konnte“. Er habe viel mit Betroffenen gesprochen – und sich kritischen Fragen zu Äußerungen von sich stellen müssen, wofür er sei dankbar sei. „Ich habe erkannt, auf welchen Irrwegen ich mich teilweise befunden habe und dass ich in den letzten Jahren viele Fehler gemacht habe.“ Ihm sei bewusst geworden, dass er seine Familie, Freunde und Fans mit „verstörenden Äußerungen irritiert und provoziert habe, für die ich mich entschuldigen möchte“, sagte Naidoo.

Lesen Sie bei Interesse ebenfalls den DIGITAL FERNSEHEN-Kommentar von Richard W. Schaber aus dem April 2020: „Rauswurf von Naidoo und Yotta – Im Reich der Scheinheiligen“.

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  • Xavier-Naidoo: © TVNOW / Stefan Gregorowius

37 Kommentare im Forum

  1. Ich hoffe, es ist wirklich eine Erleuchtung bei ihm erfolgt, dann begrüße ich den Schritt von Xavier Naidoo. Jeder kann sich einmal verrennen und verdient eine zweite Chance. Sollte die Erleuchtung und der Sinneswandel nur aufgrund von Geldknappheit jetzt vorgespielt sin, da die Medien ihn wie eine heiße Kartoffel fallen ließen, dann wäre es ein erneuter Fauxpas und somit würde er von vielen noch länger "geächtet" werden.
  2. Es ist sehr lobenswert, wenn man eigene Fehler und Irrwege eingestehen kann. Auch wenn viele hier seine ehemalige Einstellung ihm sehr wahrscheinlich ewig vorhalten werden.
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