20. Welttag des Fernsehens: TV bleibt beliebtestes Massenmedium

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Am 21. November jährt sich der „Welttag des Fernsehens“ zum 20. Mal.Trotz Internet und Streamingportalen ist die Bedeutung des Mediums ungebrochen.

Jubiläum der bewegten Art: Am 21. November jährt sich der „Welttag des Fernsehens“ zum 20. Mal. Der Gedenktag erinnert an das erste Weltfernsehforum der Vereinten Nationen, das vom 21. bis 22. November 1996 stattfand und sich seither alljährlich damit befasst, wie Fernsehen gesellschaftsrelevante Themen wie Frieden, Sicherheit, wirtschaftliche und soziale Entwicklung sowie Kulturaustausch fördern kann und soll. 

Heute ist aus Fernsehen Bewegtbild geworden und die Nutzung erfolgt über viele verschiedene Screens und auf vielfältige Weise – unabhängig von Zeit und Ort. Die Bedeutung des Mediums ist unverändert hoch, Fernsehen ist die beliebteste Freizeitgestaltung der Deutschen. In Deutschland misst die AGF Videoforschung seit 1988 die TV-Reichweiten und seit drei Jahren auch die Nutzung von Online-Video (Streaming).
 
Zum Welttag-Jubiläum des Fernsehens neun aktuelle Fakten über Bewegtbild in Deutschland:
 
Bewegtbild ist das meistgenutzte Medium: Im Jahr 2016 sah jeder Deutsche in einem TV-Haushalt im Durchschnitt 223 Minuten pro Tag fern, in der Zielgruppe 14 bis 49 Jahre waren es 171 Minuten. Am längsten saßen die älteren Zuschauer (50 Jahre und älter) mit 311 Minuten täglich vor dem Bildschirm, gefolgt von den 30- bis 49-Jährigen (206 Minuten).
 
Bewegtbild ist ein Massenphänomen: Die meist gesehene Fernsehsendung im Jahr 2016 war bei der Fußball-Europameisterschaft die Live-Übertragung Deutschland gegen Frankreich (ZDF) mit 29,9 Millionen Zuschauern, gefolgt vom Spiel Deutschland gegen Italien (ARD) mit 28,5 Millionen und Deutschland gegen Slowakei (ZDF) mit 28,1 Millionen. Insgesamt erzielten im vergangenen Jahr 17 Sendungen eine Reichweite von über 15 Millionen Zuschauern, 88 Sendungen hatten mehr als 10 Millionen Zuschauer.
 
Bewegtbild ist live: Rund 98 Prozent der TV-Nutzung finden live am Tag der Ausstrahlung statt. Die zeitversetzte TV-Nutzung machte im vergangenen Jahr demnach nur rund 2 Prozent des gesamten Fernsehkonsums aus. Für die konvergente Reichweite aus TV und Online-Video misst die AGF auch das Video-Streaming im Bereich der Mediatheken der Anbieter – bis zu 7 Tage vor und bis zu 60 Tage nach der linearen Ausstrahlung.
 
Bewegtbild ist sozial: 33 Prozent aller Bewegtbildnutzung findet als Gemeinschaftserlebnis mit mindestens zwei Personen vor dem Bildschirm statt.
 
Bewegtbild ist groß: Zwar wird Bewegtbild auch auf Smartphones und Tablets genutzt – auf den großen Bildschirm im Wohnzimmer wollen die Deutschen aber dennoch nicht verzichten. In 97 Prozent der TV-Haushalte steht das Gerät dort zum gemütlichen Konsum von der Couch aus, 18 Prozent sehen inzwischen aber auch im Schlafzimmer fern – Tendenz steigend (2015: 15 Prozent). Mit durchschnittlich 36 Zoll Bildschirmdiagonale ist der Fernseher in den vergangenen Jahren auch immer größer geworden. Im Schnitt verfügt jeder Haushalt über 1,5 TV-Geräte.
 
Bewegtbild ist digital: Der Anteil analoger Nutzung geht immer weiter zurück. Der Digitalisierungsgrad der deutschen TV-Haushalte lag am 1. Oktober 2016 bei 89,8 Prozent und ist in diesem Jahr auf über 95 Prozent gestiegen.
 
Bewegtbild ist konvergent: Der Konsum von Bewegtbildinhalten findet immer häufiger kanalübergreifend statt. Dieser Entwicklung folgt die AGF mit ihrem Forschungssystem und weist seit 2017 eine konvergente Reichweite für TV- und Streamingnutzung aus. Derzeit kumulieren die im AGF-System gemessenen Streaming-Angebote bereits über 7 Millionen Nutzer pro Monat mit einer Nutzungsintensität von 40 bis 60 Minuten am Tag.
 
Bewegtbild ist vielfältig: 2016 haben die Landesmedienanstalten 12 Vollprogramme, 60 Free-TV-Spartenprogramme, 89 Pay-Programme und 20 Teleshopping-Programme registriert (Quelle: VPRT). Die AGF misst derzeit die Einschaltquoten von 158 Sendern und weist die Reichweiten für 28 Anbieter aus (ARD, Bibel TV, Discovery, Disney, eo TV, FOX, Goldbach, History Channel, Just Music, Juwelo TV, Mainstream, Mediengruppe RTL, NBC Universal, ProSiebenSat.1, Servus TV, Sky, Sony, Spiegel TV, SPORT1, TELE5, Turner, TV Berlin, TV Bayern, VIACOM, Welt der Wunder, Welt N24, ZDF, Zee One). In der Streaming-Messung der AGF wird derzeit die Nutzung von 162 Video-Playern erfasst.
 
Bewegtbild ist (auch) AGF: Mit 5.000 täglich berichtenden Panel-Haushalten und rund 10.500 Personen bildet die AGF die TV-Nutzung von 38,32 Millionen Haushalten mit rund 75 Millionen Menschen (ab 3 Jahren) repräsentativ ab. Für die Messung von Online-Streaming hat die AGF ein Desktop-Panel aufgebaut, das sich aus 15.000 monatlich aktiven Panelisten zusammensetzt, das Mobile-Panel umfasst 5.000 Personen.
 
Über die AGF Videoforschung GmbH (www.agf.de)
 
Die AGF Videoforschung ist eine Kooperation der Sender ARD, Discovery Communications Deutschland, Mediengruppe RTL Deutschland, ProSiebenSat.1 Media, Sky Deutschland, Tele 5, Viacom, WeltN24 und ZDF zur gemeinsamen Durchführung und Weiterentwicklung der kontinuierlichen quantitativen Erfassung der Nutzung von Bewegtbildinhalten in Deutschland einschließlich der Erhebung und Auswertung der Daten. Sie entwickelt ihr Instrumentarium mit einem mehrstelligen jährlichen Millionenbetrag kontinuierlich weiter, um dem Markt täglich verlässliche Daten über die Nutzung von Bewegtbildinhalten zu liefern. Neben den Gesellschaftern wirken Lizenznehmer, Werbungtreibende und die Mediaagenturen aktiv an der Gestaltung der Messung und Forschung in der AGF Videoforschung mit.

[tk]

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4 Kommentare im Forum

  1. Bewegtbild ist vor allem die elektronische Fussfessel, um das herumlungernde Prekariat von den Strassen zu holen. Wäre dem nicht so könnte das Privat TV mit ihren unterbelichteten Sendeformaten nicht überleben.
  2. Mit Verlaub, was ist denn das schon wieder für eine "Neusprech"-Idiotie? Bewegtbild ist ..., Bewegtbild ist ..., Bewegtbild ..., usw. usf. ... Bewegtbild, wenn man es denn so nennen will, reicht bei mir vom klassischen Daumenkino bis zum Porno-Video, dass ich auf einer fragwürdigen Plattform anklicke, für manche sogar bis zu den Zeitungen, die man in Hogwarths liest. Auf jeden Fall ist "Bewegtbild" nicht gleich Fernsehen, auch wenn der Autor fast jeden Abschnitt mit diesem Wort beginnt, diese Gleichsetzung ist schlicht und ergreifend > Stuss! Fernsehen ist für mich das, was Fernsehanstalten zur Verfügung stellen. Punkt. "Fernsehen", im klassischen Sinn und so wie die (noch) normalen Menschen dieses Wort definieren, ist für mich NICHT, wenn ich meinen TV nutze um Youtube, Netflix, Amazon, oder oben genannte "fragwürdige" Inhalte, wiederzugeben. Verständlich, dass Konsorten wie ARD/ZDF, RTL ... und wie sie alle heissen, das über die AGF anders kommunizieren lassen. Ein Schelm, wer Böses (sprich Verfälschung der realen Nutzung) dabei denkt. "Bewegtbild", augenblicklich mein Favorit für das Unwort 2018! (y)
  3. Beim herkömmlichen Fernsehen ist halt die Gefahr, daß Hacker den Nutzern ernsten Schaden zufügen, vernachlässigbar gering.
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