ARD-Samstagskrimi führt heute in das „Labyrinth der Rache“

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Mann zieht Boot an Land
Foto: ARD Degeto/ Nikos Katsaros

Die „Hartwig Seeler“-Filme im Ersten sind mehr als einfache Krimifälle, die der Privatdetektiv vor schönster Urlaubskulisse lösen muss. Es geht in den Folgen immer auch ein Stück weit um ihn selbst und seine Emotionen. Und dieses Mal auch um sein Leben.

Schon am Anfang wird klar, wie dieser Fall für Hartwig Seeler endet: Er kniet am Boden, ein Arm ist mit Handschellen an einem alten Ofen gefesselt. Eine Waffe wird auf den Privatdetektiv gerichtet. Zitternd blickt er in die Mündung der Pistole.

Angefangen hatte es an einem verregneten Tag in einem Münchner Café: Ein Mann vermisst seinen Bruder, der auf der griechischen Halbinsel Peloponnes ein Haus verkaufen wollte. Seit Tagen habe er nichts mehr von ihm gehört, sagt der Geschäftsmann. „Es ist ein Alptraum.“

Eigentlich will der ehemalige Polizist den Auftrag nicht annehmen, würde ihn doch alles an einen Liebesurlaub mit seiner Frau erinnern, die später bei einem Unfall ums Leben kam. „Herr Seeler, ich flehe Sie an.“ Was dann passiert, zeigt Das Erste diesen Samstag, um 20.15 Uhr, im dritten Teil der „Hartwig Seeler“-Reihe: „Im Labyrinth der Rache„.

Seit 2019 lässt der Sender Matthias Koeberlin in der Hauptrolle ermitteln. Rund sechs Millionen Zuschauer und Zuschauerinnen verfolgten jeweils die Premieren der ersten beiden Episoden aus der Feder und unter der Regie von Grimme-Preisträger Johannes Fabrick.

Seeler-Krimis sind mehr als Detektivarbeit

In den Filmen geht es dabei nicht nur um die rein klassische Detektivarbeit. Die „Seeler“-Folgen sind immer auch viel von Gefühlen bestimmt, vom Umgang mit Ungewissem, haben vielleicht auch etwas Spirituelles. „Wir haben nichts in uns, dass uns den Besitz der Wahrheit sichert“, sagt Fabrick laut Presseheft. „Es ist unser Schicksal, dass wir uns in allem und jederzeit täuschen können.“

In seinem neuen Fall wird Seeler immer wieder mit Erinnerungen an den letzten Urlaub vor dem Tod seiner Frau Maria konfrontiert. „Ich war nicht darüber hinweg, aber ich konnte damit leben“, sagt er einem Freund und Ex-Kollegen am Telefon.“Jetzt bricht alles wieder auf.“

Aber nicht nur das: Während seiner Recherchen im Urlaubsparadies entdeckt Seeler immer mehr Ungereimtheiten zu dem, was der Geschäftsmann ihm erzählt hat. Wiederum verdichten sich die Hinweise, dass die Spuren vor Ort manipuliert sein müssen. So wird er zum Beispiel über Umwege genau zu jenem Haus geführt, in dem er und Maria damals gewohnt hatten. Und als er eine steile Serpentinenstraße hinabfährt, ist plötzlich sein Leben in Gefahr.

Langsam aber sicher schwant dem Privatdetektiv: Das alles kann kein Zufall sein. „Ich hab immer mehr das Gefühl, es geht nicht um den Fall“, sagt er seinem Freund. „Es geht um mich.“

Ein Suchender

Hartwig Seeler möchte die Dinge und Zusammenhänge begreifen, sagt Hauptdarsteller Koeberlin im Presseheft. „Er ist ein Suchender, nicht nur in seinem Job. Die Chance, sein Trauma – den mysteriösen Tod seiner Frau – zu überwinden, endlich Antworten zu bekommen und zu verstehen, was damals geschehen ist, lässt ihn nicht aufhören.“

Autor und Regisseur Fabrick hat aus Sicht des Schauspielers ein großes Geschick, tief in die Komplexität der menschlichen Psyche einzutauchen. „Dies gelingt ihm auf eine sehr eindringliche und nachvollziehbare Art“, befindet Koeberlin. Eingefleischten Krimi-Fans könnte der Film daher etwas zu gefühlsduselig sein.

Nicht mehr nur um Seeler dreht es sich aber, als Sarah ins Spiel kommt. Die Frau lebt inzwischen im damaligen Feriendomizil von Maria und ihm. Mehr und mehr baut Seeler Kontakt zu ihr auf. Doch plötzlich taucht Sarah zu einer Verabredung nicht auf.

Text: dpa/ Redaktion: JN

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