ARD und ZDF: Erneuter Ärger um Silvester-Konzerte

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Wie bereits im vergangenen Jahr sorgen die prestigeträchtigen Silvesterkonzerte der Öffentlich-Rechtlichen für Ärger. Trotz Kritik im vergangenen Jahr überschneiden sich die Übertragungen erneut um eine halbe Stunde.

Wie das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ am Wochenende berichtete, strahlt die ARD am Silvesterabend ab 18.30 Uhr live das Konzert der Berliner Philharmoniker mit Jewgenij Kissin und Simon Rattle aus, während die Übertragung aus der Semperoper in Dresden mit Anna Netrebko und Erwin Schrott vom ZDF erst um 19.00 Uhr endet.
 
Die halbe Stunde Parallelausstrahlung ruft sofort die Kritiker auf den Plan. CDU-Medienpolitiker Johannes Beermann, der bereits im vergangenen Jahr Kritik an der gleichzeitigen Ausstrahlung von Silvesterkonzerten geübt hatte, zeigte sich darüber empört, dass die Öffentlich-Rechtlichen es erneut nicht geschafft hätte, die Konzerte zu entzerren. Dieses Vorgehen sei „ein Schlag ins Gesicht der Politik“.

Beermann kritisierte vor allem, dass die Medienpolitik gerade dabei sei, „die Finanzierung der Öffentlich-Rechtlichen dauerhaft zu sichern, und ARD und ZDF betreiben zum zweiten Mal hintereinander am gleichen Tag und an der gleichen Stelle eine gewaltige Gebührenverschwendung“.
 
Bei den Öffentlich-Rechtlichen wähnte man sich derweil unschuldig. Die ARD habe die Überschneidung „nicht zu verantworten“, sagte Programmdirektor Volker Herres gegenüber dem Nachrichtenmagazin. Die Berliner Philharmonie hätte ihr Konzert auf Bitten der ARD auf eine spätere Uhrzeit verschoben. Das Erste habe zudem „wiederholt versucht, mit dem ZDF eine einvernehmliche Regelung herbeizuführen“, so der Programmdirektor.
 
Dem Mainzer Kanal sei es jedoch nicht gelungen, den Ablauf in Dresden zu verändern. Zudem beruft sich der Sender auf vertragliche Verpflichtungen. Das Konzert sei „eine öffentliche Veranstaltung, die eigenen Gesetzmäßigkeiten unterliegt“ und die man nicht einfach eine halbe Stunde vorverlegen könne.
 
Bereits im vergangenen Jahr hatte die Überschneidung für Kritik gesorgt, auch hinsichtlich der Hochzeit von Prinz William und Kate Middleton, die ebenfalls beide Sender ausführlich zeigten. Der Chef der sächsischen Staatskanzlei hatte die öffentlich-rechtlichen Sender wegen „unnötiger Doppelungen“ kritisiert, woraufhin Herres mit den Worten kritisierte: „Herr Beermann wirft ARD und ZDF das vor, was Teil ihres Programmauftrags ist. Nachdem das ZDF das Silvesterkonzert der Berliner Philharmoniker nicht mehr übertragen wollte, hat die ARD übernommen. Nun gibt es zwei hochklassige kulturelle Angebote für die Zuschauer, die selber entscheiden können, welches ihnen mehr zusagt“ (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). [js]

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46 Kommentare im Forum

  1. AW: ARD und ZDF: Erneuter Ärger um Silvester-Konzerte Meine Güte! Wenn man schon meint, beide sehen zu müssen, dann nimmt man eben eines auf! Wo bitte ist das Problem?
  2. AW: ARD und ZDF: Erneuter Ärger um Silvester-Konzerte Es gibt kein Problem. Vielmehr möchte sich der CDU-Medienpolitiker (welch schöner Titel) oder besser noch Kulturattaché Johannes Beermann einmal in das Licht setzen. Die nächste Wahl kommt bestimmt.
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