Ludwigsburg – Der Ludwigsburger Regionalsender B.TV 4U will im kommenden Jahr im Hauptabendprogramm seine umstrittenen Spiele- und Quizshows nicht mehr ausstrahlen.
Zwischen 18.35 Uhr und 21.30 Uhr werde außer Informationsformaten nur noch das neue Baden-Württemberg-Quiz zu sehen sein, kündigte Programm-Geschäftsführer Karl Watzl am Montag an. B.TV werde aber ein interaktiver transaktionsfinanzierter Fernsehsender bleiben und weiterhin sechs Stunden täglich Mitmachspiele senden. Dadurch finanziere sich der Sender „zum Großteil“. Zudem werde es neue Shopping-Formate geben.
Der Businessplan des im März nach Insolvenz erneut gestarteten Senders sei in diesem Jahr eingehalten worden, sagte Finanz-Geschäftsführer Michael Herfurth. Im ersten Halbjahr 2004 werde im operativen Geschäft erstmals ein positives Vorsteuerergebnis erreicht. Genaue Geschäftszahlen wie auch Zahlen zu Anrufern wollten die B.TV-Geschäftsführer nicht nennen. Man wolle Konkurrenten wie 9live oder Wettbewerber, die gerade in den Markt einsteigen wollten, nicht deren Businesspläne vorrechnen, sagte Watzl.
B.TV wurde Anfang des Jahres von dem Unternehmer Thomas Hornauer übernommen, der in Plüderhausen die Firma Telekontor für Telefonmehrwertdienste betreibt. Er vermarktet unter anderem 0190er Nummern. Bereits nach wenigen Wochen wurden Vorwürfe bekannt, Hornauer schikaniere mit einem skandalösen Führungsstil seine Beschäftigten. Außerdem wurden ihm Kontakte zu der Füssener Wankmiller-Sekte nachgesagt.
Die Landesanstalt für Kommunikation gewährte B.TV darauf nur eine für ein Jahr befristete Sendeerlaubnis. Sie läuft noch bis April kommenden Jahres. Hornauer musste sich aus dem operativen Geschäft zurückziehen. In den vergangenen Wochen kamen neue Vorwürfe auf, die B.TV-Zuschauer würden mit Quizshows abgezockt, deren Sinn allein darin bestehe, dass möglichst viele von ihnen erfolglos beim Sender anriefen. [fp]
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