Berlin: Run auf DVB-H-Frequenzen – kaum Interesse an DMB

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Potsdam – 39 Anträge von TV-/ Radiosendern, Plattformbetreibern und Diensteanbietern erhielt die ausschreibende Landesmedienanstalt Berlin Brandenburg MABB – eine deutliche Mehrheit bewarb sich für DVB-H-Frequenzen.

Bis zum 22. Februar konnten sich Bewerber für die Kapazitäten für DVB-H und für DMB melden.

Die erste Sichtung der Unterlagen brachte laut MABB das Ergebnis, dass ein vergleichsweise geringes Interesse für DMB besteht. Vergleicht man die Antragsteller für DVB-H und DMB, fällt bei DMB das Fehlen aller Mobilfunknetzbetreiber, des Sendernetzbetreibers T-Systems, der privaten Senderfamilien und von Premiere auf. Alle haben sich aber um DVB-H beworben.
 
Obwohl die L-Band-Blöcke noch einmal für DAB ausgeschrieben wurden, gab es keinen einzigen Radio-Antrag. Für DMB interessieren sich nur zwei Veranstalter, die auch Anträge für DVB-H gestellt haben. Demgegenüber werden für DVB-H ganze Bouquets digitaler Radioprogramme, aber auch Einzelprogramme beantragt. Insgesamt geht es um mehr als 30 Radio-Programme. Der große Andrang auf den jetzt ausgeschriebenen Kanal macht deutlich, dass bei entsprechender Akzeptanz durch die Zuschauer ein Kanal nicht ausreichen dürfte, um längerfristig zu einem Ausgleich der Interessen zu kommen. Nun können auch die für DVB-T zugewiesenen Kanäle ganz oder teilweise für DVB-H genutzt werden. Offen ist, ob es mittelfristig einen Bedarf für zwei parallele Netze über DMB oder DVB-H besteht. Die meisten Unternehmen haben eine klare Präferenz, zumindest in Ballungsräumen auf DVB-H zu setzen.

Zu den Antragstellern für DMB/DAB gehören Plattformbetreiber Anixe TV, Walk’n Watch Gesellschaft für mobiles Fernsehen, MFD Mobiles Fernsehen Deutschland, Western Star, TV-Veranstalter EuroNews und die Radioveranstalter Radio Starlet Programm- und Werbegesellschaft, Radio L.B.W. Rundfunkbetrieb (Wilantis). Für die DVB-H-Kapazitäten haben sich beworben: die Plattformen T-Mobile Deutschland, Vodafone D2, O2 (Germany), OHG E-Plus Mobilfunk, KG T-Systems Business Services, Neva Media, I-D Media und MFD Mobiles Fernsehen Deutschland, die Veranstalter-Plattformen und Bouquets RTL interactive, ProSiebenSat.1 Media für Sat.1 Satelliten Fernsehen, ProSieben Television, Kabel 1, K1 Fernsehen, N24 Gesellschaft für Nachrichten und Zeitgeschehen, Neun Live Fernsehen, Deutsches Wetter Fernsehen + Sevensenses, Premiere Fernsehen und Rundfunk Berlin-Brandenburg für öffentlich-rechtliche Programme), die TV-Programme/Mediendienste ProSiebenSat.1 Media, RTL Television, RTL2 Fernsehen, RTL Disney Fernsehen, n-tv Nachrichtenfernsehen, Vox Film- und Fernsehen, RTL Shop, Traumpartner TV, CNBC Europe, EuroNews, Home Shopping Europe und Mona „Mobil Media on Air“. Für Radio über DVB-H haben sich die Radio-Plattformen RTL Radio Deutschland, RBC – Radio Business to Consumer, RaS Radioservice Berlin und Radio 2000 als als einzelne Programme BB Radio Landeswelle Brandenburg, Neue Berliner Rundfunk, BigFM in Baden-Württemberg, Digital Radio Berlin, Kiss FM Radio, Radio Starlet Programm- und Werbegesellschaft, Deutsche Audio Agentur, Unitcom sowie Berlin 1 Fernsehen beworben.
 
Nur im Ballungsraum Berlin sind Kapazitäten für beide Übertragungsverfahren schon heute verfügbar: der erste Fernsehkanal für DVB-H wird in Berlin seit Februar 2005 an zwei Senderstandorten betrieben, auch DMB wird schon in der Praxis erprobt; im Ballungsraum Berlin stehen zwei L-Band-Blöcke für DMB zur Verfügung. Die Ausschreibung sollte die konkreten Planungen der Unternehmen zu den verschiedenen Stufen der Markteinführung abfragen und Vergabeentscheidungen vorbereiten: von Demonstrationen anlässlich der WM 2006 über zeitlich befristete Markttests bis hin zur breiten Markteinführung.
 
Der Medienrat wird in seiner nächsten Sitzung über die eingegangenen Anträge beraten. [mg]

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