Carmen Nebel: Erfolgs-Moderatorin setzt sich durch [Portrait]

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Carmen Nebel ist die Quotenkönigin des ZDF. In der Männerdomäne Fernsehunterhaltung gibt sie als einzige Frau am Samstagabend den Ton an. Nun bringt sie die 50. Ausgabe ihrer Show auf den Bildschirm.

Für Carmen Nebel ist es ein Jubiläum. „50 Mal haben mich die Zuschauer in ihr Wohnzimmer gelassen. Das ist eine große Ehre“, sagt sie. Am 12.11. (Samstag) um 20.15 Uhr präsentiert sie im ZDF die 50. Ausgabe ihrer Show „Willkommen bei Carmen Nebel“. Die vor knapp acht Jahren gestartete Musik- und Unterhaltungssendung hat sich am Samstagabend, dem am härtesten umkämpften Sendeplatz, zu einem Dauerläufer entwickelt. Im Vergleich zur Konkurrenz nimmt die 55 Jahre alte Nebel eine Sonderstellung ein. Sie ist die einzige Frau im deutschen Fernsehen, die eine Samstagabendshow moderiert.
 
Seit 1995 steht die im sächsischen Grimma geborene Nebel samstags zur Hauptsendezeit vor der Kamera. Zunächst für die ARD, seit Januar 2004 für das ZDF. Dort hat sie ihre eigene Showreihe, die sie mit ihrer eigenen Firma produziert. Die Jubiläumssendung an diesem Samstag kommt live aus der Westfallenhalle in Dortmund.
 
„Willkommen bei Carmen Nebel“ ist nach „Wetten, dass..?“ der Quotenbringer der ZDF-Unterhaltung. Im Schnitt schauen allein in Deutschland fünf bis sechs Millionen Menschen zu. Gemeinsam mit der Schweiz und Österreich sind es bis zu zehn Millionen Zuschauer. Im Gegensatz zur privaten Konkurrenz setzt Nebel auf klassische Fernsehunterhaltung. Typisch fürs ZDF: Das Publikum ist eher gesetzten Alters.

Nebel sieht sich durch den Erfolg ihrer Show bestätigt. „Der Wechsel zum ZDF war eine meiner wichtigsten und besten Entscheidungen“, sagt sie. Zusätzlich zu „Willkommen bei Carmen Nebel“ präsentiert sie im ZDF seit fünf Jahren die jährliche Spendengala „Die schönsten Weihnachtshits“ zugunsten der Hilfsorganisationen „Brot für die Welt“ und „Misereor“. Am 24. Dezember feiert sie im ZDF „Alle Jahre wieder – Weihnachten mit dem Bundespräsidenten“. Und mit „Willkommen bei Carmen Nebel“ sammelt sie einmal im Jahr Spenden für die Deutsche Krebshilfe, deren offizielle Botschafterin sie seit einem Jahr ist.
 
Nebel, die Mutter eines inzwischen erwachsenen Sohnes ist, hat als Deutsch- und Englischlehrerin gearbeitet. Bei einem Casting- Wettbewerb auf dem Berliner Alexanderplatz wurde sie 1979 fürs DDR-Fernsehen entdeckt. Sie startete als Ansagerin, moderierte später verschiedene Shows und Sendungen. Nach der Wiedervereinigung eroberte sie über ARD und ZDF den gesamtdeutschen Bildschirm. Heute steht sie in der ersten Reihe der Fernsehunterhalter.
 
Mit den Jahren haben sich Nebel und ihre Sendungen verändert. Aus der früheren Volksmusikmoderatorin hat sich eine TV-Gastgeberin entwickelt, die dem Publikum einen Gemischtwarenladen der Fernsehunterhaltung bietet, ein „Kessel Buntes“ für den Samstagabend.
 
„Eine Show wie diese unterliegt keinem starren Konzept. Wir spielen vielmehr mit den Möglichkeiten einer Show“, sagt die blonde Sächsin. „Wir müssen kein Supertalent suchen, keinen Wettkönig und keinen Millionär“. Die Krisen der Welt bleiben vor der Tür, gute Laune steht im Vordergrund. „Wir erfüllen Wünsche, überraschen Zuschauer genauso wie Stars, unternehmen Rekordversuche und feiern sogar Hochzeiten. Wir erfinden uns immer wieder neu“, sagt Nebel. Das unterscheidet die Show heute von denen der Anfangsjahre.
 
Musikalisch sind inzwischen nahezu alle Genres zu Hause. Ein Schwerpunkt ist der deutsche Schlager. Die Volksmusik hat Nebel ihrem ARD-Nachfolger Florian Silbereisen überlassen. „Unser Publikum mag es, dass wir musikalisch viel moderner geworden sind“, sagt Carmen Nebel. „Aber wir wollen kein Musik-Abspielprogramm sein“.
 
In die 50. Nebel-Show kommen unter anderem Udo Jürgens, Helene Fischer im Duett mit Michael Bolton, Stargeiger David Garrett und DJ Ötzi; außerdem Schauspieler Maximilian Schell sowie die Sänger Wencke Myhre, Vicky Leandros, Semino Rossi, Andy Borg, Chris de Burgh, Roger Whittaker und der italienische Tenor Andrea Bocelli.
 
Und wie meist muss Nebel gegen eine starke Konkurrenz antreten. Die ARD sendet am Samstagabend die Familienshow „Frag doch mal die Maus“ mit Eckart von Hirschhausen. Und bei RTL suchen Dieter Bohlen und seine Jury-Kolleginnen wieder „Das Supertalent“.PORTRAITS im Überblick
[Jürgen Ruf]

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