Charlotte Link im Ersten: Ein Kochkurs mit Folgen

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Charlotte Link - Einsame Nacht
Foto: ARD Degeto Film/Khuram Qadeer Mirza

Ein Single-Kochkurs wird zur tödlichen Falle, eine Zeugin schweigt – Detective Linville jagt einen Täter, der brutal tötet. Der ARD-Zweiteiler „Einsame Nacht“ zeigt die Innenansichten eines Mörders.

Ein Teenager sitzt zu Hause und singt allein in ein Mikrofon. Wenig später wird der junge Mann brutal angegriffen, überlebt nur knapp und liegt danach im Koma. Zehn Jahre später: Ein gemütlicher Abend beim Single-Kochkurs endet für eine Teilnehmerin tödlich. Auf dem Heimweg steigt ein Mann in ihr Auto, am nächsten Tag wird die Frau tot gefunden.

Die beiden bleiben nicht die einzigen Opfer. Detective Kate Linville (Henny Reents) steht im Zweiteiler „Charlotte Link – Dunkles Wasser“ vor einer Gewaltserie. Die Taten scheinen anfangs nicht zusammenzuhängen. 

Die ARD zeigt den ersten Teil am Donnerstag (2. Oktober) und den zweiten Teil am Freitag (3. Oktober), jeweils um 20.15 Uhr. Zu Beginn des Films werden die Zuschauerinnen und Zuschauer von unheimlichen Worten einer männlichen Erzählerstimme begrüßt: „Verzeihen ist die beste Rache, heißt es. Aber das ist falsch, lächerlich falsch. Es gibt Dinge, die nicht zu verzeihen sind.“

„Ich war 13 Jahre alt, als ich meine Großmutter umbrachte“

„Ich war 13 Jahre alt, als ich meine Großmutter umbrachte. Es war kein aktiver Mord, es war eine Tötung durch Unterlassen“, sagt der Mann später im Film. „Obwohl, ein bisschen aktiv war er schon. Und es war so einfach, so erschreckend einfach.“ Die Stimme ermöglicht es jedem, der vor dem Fernseher sitzt, in das Innenleben des Täters einzutauchen. 

Zuschauerinnen und Zuschauer verstehen, was den Täter antreibt, was ihn beeinflusst hat und was vor seinen Taten alles in seinem Leben passierte. Autorin Charlotte Link, auf deren Buch der Zweiteiler beruht, ist bekannt dafür, auch ihre Täter mit Facetten und Grautönen zu beschreiben.

Eine alte Frau stirbt, ihre Betreuerin verschwindet

Der Film startet für Fans der Linville-Reihe mit ungewohnten Voraussetzungen: Caleb Hale gespielt von Lucas Gregorowicz ist raus aus dem Polizeidienst – aber nicht aus Linvilles Leben. Und sie bekommt eine neue Chefin. Pamela Graybourne (Helene Grass) macht ihr gleich klar, dass sie mit dem Vorgehen der Detective im letzten Fall nicht einverstanden war. „Aber ich bin gerne bereit, mir meine eigene Meinung über Sie zu bilden. Sehen Sie das als Chance“, sagt sie zu Linville.

Graybourne überlässt Linville einen zunächst nicht sonderlich besonders scheinenden Fall. Eine „alte Dame“ sei beim Sturz ums Leben gekommen, nachdem ihre Betreuerin einfach so verschwunden sei. „Fahren Sie bitte hin und besorgen Sie Informationen über diese verschwundene Betreuerin – Mila Henderson.“ Diesen Namen werden Kate Linville und die Zuschauerinnen und Zuschauer nicht zum letzten Mal gehört haben. 

Ein alter Fall und ein Cliffhanger

Schnell rückt der Fall aber in den Hintergrund, denn die Ermordete aus dem Kochkurs wird tot in ihrem Auto entdeckt. Die einzige Zeugin hat selbst ein Geheimnis und wendet sich deshalb nicht an die Polizei. Auch nicht direkt, als ein möglicher Verdächtiger bei ihr auftaucht. 

Die Ermittlungen führen Linville zu dem Teenager, der vor zehn Jahren brutal angegriffen wurde und ins Koma fiel. Und wie es der Zufall so will, war damals natürlich Caleb Hale der Ermittler in dem Fall. „Ich versteh’ einfach nicht, wie das alles miteinander zusammenhängt“, sagt Linville bei ihrem Besuch zu Hale. 

Das fragen sich über weite Strecken auch die Menschen vorm Fernseher – sie haben durch die Monologe des Täters aber einen kleinen Wissensvorsprung. Wer am Donnerstag zum ersten Teil einschaltet, sollte sich für Freitag nichts vornehmen. Der erste Film endet mit einem starken Cliffhanger und Linvilles letzte Worte in dem Auftakt sind: „Wessen Blut ist das?“

Von Mona Wenisch, dpa / Redaktion DF: mw

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