„Dark Waters – Vergiftete Wahrheit“ – Starker US-Film heute im MDR

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Mark Ruffalo in
© ARD Degeto/2019 Focus Features LLC and Storyteller Distribution Co., LLC

Ein beliebter Plot: Da sind ein übermächtiger Konzern, dunkle Machenschaften und einsame Kämpfer für die Gerechtigkeit, die es mit den skrupellosen Unternehmen aufnehmen. Oft wird daraus guter Stoff mit Happy End. Die Biografie „Dark Waters – Vergiftete Wahrheit“ am Montag um 23.50 Uhr im MDR ist aber ein Film mit einem sehr bitteren Nachgeschmack.

Der gesundheitsschädliche Stoff Perfluoroctansäure, um den es dabei geht, sei in 99 Prozent aller Menschen nachweisbar, heißt es in dem engagierten Justizdrama: Er steckt in Teflon.

Im Mittelpunkt des 1998 spielenden Films steht der einsame Antiheld Rob Bilott, gespielt vom elegant leicht aufgedunsenen Mark Ruffalo. Der ist eigentlich ein etwas abgestumpfter Verteidiger riesiger Konzerne, doch eines Tages steht Bauer Wilbur Tennant in seinem Büro und bittet ihn um Hilfe. Der Viehwirt ist ein Bekannter von Robs Großmutter und wedelt grantelig mit Videokassetten. Nach anfänglichem Zögern besucht Bilott die Oma in West Virginia und lässt sich von Tennant zeigen, worum es geht: 190 seiner Kühe sind qualvoll gestorben. Der Mann ist sich sicher, dass daran die Fabrik des Chemieriesen DuPont Schuld hat. Der Konzern vergifte das Trinkwasser, töte so die Tiere und sorge bei Menschen für Krebs, glaubt er.

Tim Robbins, Anne Hathaway und Mark Ruffalo in den Hauptrollen in „Dark Waters – Vergiftete Wahrheit“

Bilott bekommt von seinem Chef (Tim Robbins) die Erlaubnis, den Fall als Liebhaberei zu verfolgen. Er ahnt dabei noch nicht, dass er dadurch immer tiefer in einen Strudel gerät, der nicht nur seine Karriere, sondern auch seine Familie bedroht, weil er nachts verzweifelt mit seiner schwangeren Frau (Anne Hathaway) darüber streitet, wie giftig die Teflon-Pfannen in ihrem Haushalt sind.

Nicht nur Mark Ruffalos schauspielerische Leistung ist bemerkenswert desillusioniert. Die größte Stärke des Dramas von 2019 ist es am Ende, keine Lösungen anzubieten. Stattdessen bleibt beim Zuschauen die Wut auf ein Unternehmen, das die Gesundheit von Milliarden Menschen gefährdet und auf ein Problem, das noch immer besteht.

Bildquelle:

  • df-vergiftete-wahrheit: ARD-Foto

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