Das GNTM-Finale: Heidi würgt ab, Toni gewinnt – und Tom strahlt

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Für Heidi Klum war es wohl ein ganz besonderes GNTM-Finale: Sie moderierte unter den Augen eines Zuschauers, der nur Augen für sie hatte. Während er sie anstrahlte, flossen auf der Bühne Freudentränen.

Gequält lächelnd stehen die 18 Jahre alte Stuttgarterin Toni und die zwei Jahre ältere Julianna aus Rheinland-Pfalz neben Heidi Klum (44) und erwarten ihr Urteil. Aber die Oberrichterin lässt sie noch zappeln. „Nur eine von euch kann Germany’s Next Topmodel werden“, wiederholt sie ein ums andere Mal. „Nur eine von euch bekommt 100 000 Euro.“

Das muss man abkönnen, wenn man bei der ProSieben-Castingshow mitmacht. Wie hatte es in einer der vorhergehenden Sendungen mal die Mutter einer Kandidatin ausgedrückt: „Das ist deren ihren Job! Lass di‘ net narrisch machen!“ Am Donnerstagabend treibt es Heidi im Düsseldorfer ISS Dome aber wieder mal auf die Spitze: „Germany’s Next Topmodel 2018 ist….“ Bevor sie den Satz zuende spricht, gibt es noch schnell eine Werbeeinlage. Dann lange Stille, und schließlich: „Germany’s Next Topmodel 2018 ist… es ist Toni!“
 
Toni, die Schülerin mit der frechen Zahnlücke und den nigerianischen Wurzeln, hatte seit langem als Favoritin gegolten und von allen Kandidatinnen die meisten Model-Jobs eingeheimst. Zusätzliche Sympathiepunkte gewann sie durch ihre ausgleichende Art – immer wieder hatte sie bei Zickenkriegen vermittelt.
 
Für Heidi Klum war es schon das 13. GNTM-Finale – aber wohl ein ganz besonderes: Denn im Publikum befand sich auch ihre neue Liebe Tom Kaulitz (28). Es war die reinste Familienzusammenführung: Ein paar Plätze neben ihm saß sein Zwillingsbruder Bill, in derselben Reihe klatschten Heidis Eltern Erna und Günther Klum. Macht fast den Eindruck, als würden sich alle schon gut kennen. Ebenfalls ganz in der Nähe: der gebürtige Düsseldorfer Heino mit seiner Hannelore.
 
Unterbrochen von zahlreichen Werbepausen – in der Halle mussten dann immer schnell die Putzfrauen den Glitzer vom Catwalk fegen – nahm das große Aussortieren seinen Lauf. Kritiker sprechen hier gern von „Sozialstarwinismus“. In jedem Fall ist Heidis Show ein Hochamt der Leistungsgesellschaft. Es hagelt Sätze wie „Du kommst immer wieder an eine Grenze“, „“Okay“ ist eigentlich nicht gut genug“ oder „Mittlerweile haben dich die anderen Mädchen überholt“. Als erste flog im Finale die Einzelhandelskauffrau Christina (22) aus Dudenhofen in Rheinlands-Pfalz raus, dann die 22 Jahre alte Studentin Pia aus München.
 
Mit gusseiserner Fröhlichkeit und gewohnt harter Hand führte Heidi in einer Art Silberlametta-Kleid durch die Show. Als „Klaudia K“, eine schon früher ausgeschiedene Kandidatin, den Topmodel-Personality- Award erhielt und daraufhin in aufgekratzter Stimmung eine längere Rede vom Blatt ablas, ging Heidi dazwischen. Sie hätten bedauerlicherweise nur drei Stunden Zeit, nicht vier: „Ich muss dich abwürgen.“
 
Toni zeigte sich nach ihrem Sieg fassungslos. „Ich danke dem Herrn“, sagte sie unter Tränen. Die Schülerin ist Mitglied einer christlichen Freikirche und besucht zusammen mit ihrer Familie jeden Sonntag den Gottesdienst.
 
Was sie mit ihren 100 000 Euro machen will, weiß sie auch schon: „Ich werde das Geld sparen, so dass ich während meines Studiums darauf zurückgreifen kann. Ich werde zusammen mit meiner Schwester den Führerschein machen. Und da meine Kirche dieses Jahr umgezogen ist, werde ich auch ein bisschen was in die Renovierung stecken.“ Modeln stehe zwar an erster Stelle, aber einen Plan B will sie auf jeden Fall in der Hinterhand haben: „Weil das meinen Eltern sehr wichtig ist, damit sie wissen: Wenn das mit dem Modeln nicht mehr so klappt, habe ich auf jeden Fall noch ein Diplom in der Hand.“ Das klingt fast zu vernünftig für GNTM.

[Christoph Driessen und Antonia Hofmann]

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