Eins Festival widmet sich Heinz Erhardt

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Stuttgart – Eins Festival widmet mehrere Sendungen dem Komiker, der am 20. Februar hundert Jahre alt geworden wäre.

Am 24. Februar um 12 Uhr ist mit „Funny Boys – Heinz Erhardt“ ein Porträt über den 1979 verstorbenen deutschen Humoristen und Komiker zu sehen. Es wird seine Biografie und seine künstlerische Laufbahn in Film, Theater und Fernsehen nachgezeichnet, aber auch seine Buchveröffentlichungen und sein besonderes Talent für das Wortspiel. Zu Wort kommen unter anderem Georg Thomalla, sein Sohn Gero Erhardt und der Autor Robert Gernhardt. Präsentiert wird das Porträt aus dem Jahr 1992 von Nina Hagen. Moderiert wird die Sendung von Nina Hagen. Eine Wiederholung läuft um 23 Uhr.

Am 23. Februar um 18.30 Uhr zeigt Eins Festival den Spielfilm „Witwer mit 5 Töchtern“ aus dem Jahr 1957. Die Regie führte damals Erich Engels. Am Rande einer idyllischen Kleinstadt lebt der Witwer Scherzer mit seinen fünf Töchtern. Das nahegelegene Schloss wird von Herrn Scherzer verwaltet. Er nimmt seinen Beruf sehr ernst, so dass ihm oft die Zeit fehlt, seinen Pflichten als Haushaltsvorstand in vollem Umfang nachzukommen.
 
Die Erziehung von fünf Töchtern ist eine recht schwierige Aufgabe. Die Krankheit des 5-jährigen Julchens führt Frau Hansen vorübergehend in das Haus der Scherzers. Sie hält es für ihre nachbarliche Pflicht, das kleine Julchen in dem verwilderten Haushalt gesund zu pflegen. So wird sie nach und nach mit den kleinen und großen Sorgen dieser liebenswerten Familie vertraut. Bald merkt auch Witwer Scherzer, was ihnen noch zum richtigen Glück fehlt.
 
Mit ‚“Witwer mit 5 Töchtern“ inszenierte Regisseur Erich Engels eine schwungvolle Familienkomödie. In einer gelungenen Mischung aus Wortwitz, Situationskomik und rührend-besinnlichen Momenten erzählt der Film eine Geschichte von Familienbanden und Vaterfreuden, von Freundschaft, Liebe und Eifersüchteleien. In der Hauptrolle glänzt Kultkomiker Heinz Erhardt. An seiner Seite sind Susanne Cramer, Christine Kaufmann und Vera Tschechowa als quirlige Töchter zu sehen.
 
Wiederholungen zeigt Eins Festival am 24. Februar um 7 und um 12.30 Uhr.
 
Ebenfalls am Montag, den 23. Februar um 20.15 Uhr ist die Dokumentation „Legenden – Heinz Erhardt“ von Lothar Schröder zu sehen. Wiederholt wir diese am 28. Februar um 5.30 Uhr sowie am 2. März um 16.45 Uhr.
 
Er gilt als die leibhaftige Verkörperung des Wirtschaftswunders: pausbäckig und rund im Bund. Dabei wollte Heinz, der Komiker, doch mal großer Komponist und Pianist werden: der Vater war Theaterkapellmeister, der kleine Heinz begann seine Bühnenlaufbahn mit Notenumblättern für viele Stars der internationalen Musikwelt jener Jahre. Von 1926 bis 1928 ging er nach Leipzig, um Musik zu studieren.
 
Als die politische Lage in seiner Heimat Riga schwieriger wurde, ging er zunächst nach Danzig, wo er im Funkhaus einige prüfende Herren von seinem Talent als Verfasser von humoristischen Gedichten überzeugte. Bald folgten Gastspiele im Berliner „Kabarett der Komiker“ – Erhardt hatte sofort Erfolg. Im 2. Weltkrieg versuchte Erhardt im Rahmen einer Startournee Front und Heimat gleichermaßen von den Unbilden der Zeit abzulenken.
 
Dann leistete er ab 1941 bei der Marine Kriegsdienst. Bei Kriegsende von den Engländern in Kiel interniert, kehrte er zu Fuß bzw. per Anhalter nach Hamburg zurück, wo er bis zu seinem Tode lebte. Einmal vor dem Mikrophon des Hamburger Rundfunks, kam jener spezifische „Erhardt-Ton“ („Noch’n Gedicht…“) zustande, der den Leuten unverwechselbar im Ohr blieb und Erhardts große Karriere begründete.
 
Auch im Film feiert Erhardt Erfolge: 1957 die erste Hauptrolle beim Film. Seine Vater-Rollen in „Witwer mit fünf Töchtern“ oder „Vater, Mutter und neun Kinder“ stützen die Heile-Welt-Politik der Regierung und lösen im deutschen Film eine regelrechte Familienwelle aus. Es folgen: „Drei Tage Mittelarrest“, „Die gestohlene Hose“, „Ich und meine Schwiegersöhne“, „Der müde Theodor“, „Witwer mit fünf Töchtern“, „Der Haustyrann“, „Immer die Radfahrer“, „So ein Millionär hat’s schwer“, „Natürlich die Autofahrer“ usw.
 
Anfang der 60er gründet Erhardt eine eigene Produktionsfirma, produziert sechs Filme und geht nach drei Jahren bankrott. Die Ikone des Wirtschaftswunders konnte nicht wirtschaften. Im Dezember 1971 erlitt Erhardt einen Schlaganfall, der zu schweren Lähmungserscheinungen an der rechten Körperseite und zu Sprechschwierigkeiten führte. Er war seitdem an den Rollstuhl gefesselt. In den Jahren seiner Krankheit erhielt der Komiker von seinen Anhängern Tausende von Briefen, die ihm zeigten, dass er nicht vergessen war. Erhardt starb am 5. Juni 1979 – wenige Monate nach seinem 70. Geburtstag.
 
Weitere Filme, mit denen sich Eins Festival dem Komiker Heinz Erhardt widmit, sind „Der Haustyrann“ aus dem Jahr 1958, der am 24. Februar um 18.30 Uhr läuft sowie am 25. Februar um 7 Uhr und um 12.30 Uhr.
 
Außerdem zeigt der Sender „Vater, Mutter und neun Kinder“, ebenfalls von 1958 am 25. Februar um 18.30 Uhr und am 26. Februar um 12.30 Uhr und „So ein Millionär hat’s schwer“ aus dem gleichen Jahr, der am 26. Februar um 18.30 Uhr sowie am 27. Februar um 7 Uhr und 12.30 Uhr läuft. Den Abschluss der Sendungen zum Geburtstag von Heinz Erhardt macht „Drillinge an Bord“ am 27. Februar um 18.30 Uhr um am 2. März um 7 Uhr und 12.30 Uhr. [ar]

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4 Kommentare im Forum

  1. AW: Eins Festival widmet sich Heinz Erhardt Mir scheint als ob H. E. jedes Jahr einen runden Geburtstag hat. Denn diese Filme werden doch ständig wiederholt. Trotzdem ich mag seinen Humor / flotten Sprüche. 3 Bspl. Paradox ist, wenn sich einer im Handumdrehen den Fuss bricht. Mit den Menschen ist es wie mit den Autos - Laster sind schwer zu bremsen. Falls fallend du vom Dach verschwandest, so brems, bevor du unten landest.
  2. AW: Eins Festival widmet sich Heinz Erhardt Nichts gegen Heinz Erhard oder seine Werke, aber was hat das auf einem Kanal, für ein junges und bildungsaffines Publikum zu suchen? Die Verwässerung zum Alte-Leute-Kanal wird immer deutlicher. Spätestens mit den schnulzigen Schinken, die da zuweilen im Vorabend laufen habe ich nicht mehr verstanden, was die machen wollen.
  3. AW: Eins Festival widmet sich Heinz Erhardt Weil seine Werke vorallem auch für ein gebildetes und auch junges Publikum gemacht sind und wurden. Ich bin nicht mal 22 Jahre alt und liebe seine art und seine komik. Er war einer der größten deutschen Komiker aller Zeiten.
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