Eins Festival zeigt fiktive Doku und „Fette Jahre“

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Saarbrücken – Eins Festival präsentiert am 14. und 18. Juli neben der vermeintlichen Dokumentation „Kubrick, Nixon und der Mann im Mond“ auch den Spielfilm „Die fetten Jahre sind vorbei“ als „Debüt im Ersten“.

Das digitale Kulturprogramm der ARD zeigt anlässlich des 50. Geburtstages der NASA am 29. Juli mit einem Augenzwinkern die vermeintliche Dokumentation „Kubrick, Nixon und der Mann im Mond“, die am Montag (14. Juli, 20.15 Uhr) die Möglichkeiten der Manipulation durch Medien darstellt.

Der Film von William Karel ist keine echte Dokumentation, sondern eine Fälschung. Mit Archivaufnahmen, die aus dem Zusammenhang gerissen sind, mit echten Interviews, deren Kontext verändert wurde, und mit nachgestellten Interviews pendelt der Film zwischen Realität und frei Erfundenem und erzählt damit viel über die Macht des bewegten Bildes und den Glauben an filmische Beweise. Der Film ist inzwischen ein Kultfilm geworden. 2003 wurde er mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet.
 
Am Freitag (18. Juli, 20.15 Uhr) geht es mit einem „Debüt im Ersten“ weiter: „Die fetten Jahre sind vorbei“, einem deutschen Spielfilm aus dem Jahr 2004.
 
Dass die Güter dieser Welt ungerecht verteilt sind, ist allen klar; wie das zu ändern ist hingegen nicht so ganz. Die Freunde Jan und Peter haben ihren eigenen Weg gefunden: Nachts brechen sie in Villen ein, nicht um zu klauen, sondern um das Mobiliar auf den Kopf zu stellen. Ihre hinterlassenen Botschaften lauten: „Die fetten Jahre sind vorbei“ oder „Sie haben zu viel Geld“ – unterzeichnet mit „Die Erziehungsberechtigten“. Jule, die eigentlich mit Peter liiert ist, und Jan verlieben sich ineinander. Im Überschwang der Gefühle steigen sie zu zweit in eine Villa ein und werden dabei vom Besitzer Hardenberg überrascht. Dafür haben die selbsternannten Erziehungsberechtigten keinen Plan – und unversehens werden sie zu Entführern. Auf einer einsamen Berghütte tauchen die drei mit ihrem Opfer erst mal unter. Bei den Diskussionen über ihre Motive, ihre Ziele und ihre Lebensentwürfe nimmt die Konfrontation mit Hardenberg eine erstaunliche Wendung.
 
Mit entwaffnender Ehrlichkeit trifft der Film den Nerv junger Leute mit ihrem Wunsch nach einem freien, wilden Leben. Der krassen Realität zwischen Geldmangel, politischem Aufbegehren, Verzweiflung und Verbrechen wird auf sehr emotionale Weise die erste Grenzüberschreitung in Sachen Liebe gegenübergestellt. Der Film erzählt, was aus dem naiven, aber nachvollziehbaren Drang nach politischem Aufbegehren plus der verzwickten Verkettung von Umständen entstehen kann. [cg]

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