
Der Sportkommentator führt durch die neue Sport1-Primetime-Show (in der Regel wochentags 20:15 Uhr), die in der Dominikanischen Republik hergestellt wird. Wieso die Folgen großteils nachts hergestellt werden und wie er sein Comeback im Free-TV erlebt, erzählt der 55-Jährige im Interview.
Herr Paulke, Sie kommentieren eigentlich große Darts-Events, etwa die Weltmeisterschaft und sehen dort super Leistungen. Wie hoch ist die Qualität der Teilnehmer bei der „Darts Party“ denn? An die Größen des Sports kommen sie vielleicht nicht ganz heran?
Elmar Paulke: Nein, das hat mit Profi-Darts bewusst nichts zu tun. Die Teilnehmer sind teilweise gute Vereinsspieler, aber teilweise auch Kandidaten, die hin und wieder einfach in der Kneipe spielen. Dadurch, dass ein athletischer Part die Show prägt, haben wir auch echte Fitness-Maschinen mit dabei. Die Kombination aus Sport und Unterhaltung macht es.
Und man darf nicht vergessen: alles findet draußen statt, da beeinflusst auch mal der Wind die Flugbahn des Darts, es wird auch auf fünf Metern Höhe gespielt, was einige KandidatInnen, die mit Höhenangst zu kämpfen haben, enorm beeinflusst. Es geht hier nicht um Profi-Turniere, es ist Unterhaltung, wir vereinfachen Spiele, wir werfen mal aus unterschiedlichen Entfernungen und haben einfach eine Menge Spaß zusammen.
Bevor auf die Pfeile geworfen werden kann, müssen die mehr oder weniger prominenten Sportler ja unterschiedliche Parcours bewältigen. Was erwartet die Sportler und auch das Publikum?
Paulke: Das sind teilweise echte Herausforderungen. Von der Zip-Line, mit der du über einen Riesenpool gleitest, über einen Schwebebalken auf 9 Metern Höhe. Es sind Parcours, die Geschicklichkeit, Konzentration, Geschwindigkeit, Ausdauer, Kraft und eben auch ein bisschen Mut erfordern. Das Ganze ist, wie ich finde, gut inszeniert, weil Acunmedya sehr erfahren ist in der Umsetzung solcher Hindernis-Parcours.
Die „Darts Party“ wird – wie schon Exatlon – in der Dominikansche Republik produziert. Da dürfte es sich auch für Sie leben lassen. Wie sieht ihr Alltag dort aus?
Paulke: Es sind natürlich traumhafte Umstände hier. Wir produzieren größtenteils nachts, damit das Licht und die Farben im TV umso besser wirken, daher wird tagsüber eher geschlafen. Ich fühle mich wie im Dauer-Jetlag, aber die Umgebung entschädigt natürlich.
Für Sie ist’s eine Rückkehr. Sie waren früher die Darts-Stimme von Sport1, arbeiten jetzt für DAZN. Wie lange mussten Sie nach der Anfrage überlegen und wie lässt sie sich in Ihren Terminplan integrieren?
Paulke: Ich bin bei den großen Darts-Turnieren der PDC weiterhin bei DAZN und fühle mich dabei auch sehr, sehr wohl. Ich verzichte jetzt auf die Entscheidung in der Premier League Darts, die kommentiere ich ja auch schon seit 2005. Unterhaltungsformate reizen mich schon immer und mache ich wahnsinnig gerne.
Ich bin nicht erst seit der „Darts Party“ überzeugt, dass Darts auch wunderbar in der Unterhaltung funktioniert.
Ich bin nicht erst seit der „Darts Party“ überzeugt, dass Darts auch wunderbar in der Unterhaltung funktioniert. Es ist ein Sport für alle und jeden – und das ist etwas, was ich am Darts wirklich liebe. Und damit kann es auch in unterschiedlichen Rahmen stattfinden.
Darts ist ja ohnehin schon ein Gaudi-Sport, die neue Sport1-Sendung haben Sie als wilde Darts-Party bezeichnet. Denken Sie, Sie wird dem Sport an sich in Deutschland auch helfen können?
Paulke: Darts verbreitet gute Laune, weil jeder mal trifft und sein Erfolgserlebnis hat und die Geübten auch mal patzen. In der Community gibt es Stimmen, die sich sorgen, dass solch eine Unterhaltungsshow dem Image der Sportart Darts schadet. Ich kann das überhaupt nicht nachvollziehen. Und wenn ich das Gefühl hätte, würde ich solch eine Show nicht moderieren. Dafür liegt mir Darts viel zu sehr am Herzen. Ich sehe es als Chance, dass Darts so noch mehr Aufmerksamkeit bekommt, die der Sport verdient. Man muss die Sportart für jeden öffnen und das kann man mit so einem Unterhaltungsformat.
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