EU: Heiße Debatte um Schleichwerbung

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Brüssel – Gestern stimmten die für Rundfunk und Medien zuständige Minister über den Fernsehrichtlinienentwurf im Kulturausschuss des EU-Parlaments ab.

Dabei fand der finnische Kompromissvorschlag zur Neuordnung der EU-Fernsehrichtlinie die meiste Zustimmung. Demnach soll die Schleichwerbung grundsätzlich verboten sein, aber Ausnahmen bei Filmen, TV-Serien, Sportsendungen und leichter Unterhaltung zugelassen werden.

Ein weiterer Punkt war, dass Werbung jetzt nur noch alle 45 Minuten (bisher alle 30 Minuten) zugelassen wird. Der deutsche Vorschlag, auch die Platzierung von Themen zu regeln, wurde nicht aufgegriffen.
 
Dieser Vorschlag widerspricht in vielen Teilen den Vorstellungen der EU-Kommission, die eigentlich eine Lockerung der Product-Placement-Bestimmungen erzielen wollte. Bisher ist noch nichts beschlossen Sache, denn nun muss das Europa-Parlament erst noch darüber entscheiden. Eine endgültige Regelung soll unter dem deutschem EU-Vorsitz im ersten Halbjahr 2007 beigeführt werden.
 
Die privaten Sender wünschen sich selbstverständlich eine Liberalisierung der Werbe- und Product-Placement-Bestimmungen. Gerade bei Sat.1 wartet man nach wiederholten Abmahnungen wegen Schleichwerbungsverstößen auf eine Lockerung der EU-Fernsehrichtlinie. [lf]

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