Eumann/SPD: „Bei HDTV und DAB lassen sich Schleifspuren erkennen“

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Leipzig – Im Rahmen der Aktion HDTV JETZT! standen Entscheider und Macher der Branche Rede und Antwort.

Auch Politik und Industrie üben Kritik an den Plänen der Öffentlich-Rechtlichen, erst 2010 HDTV ausstrahlen zu wollen. Marc Jan Eumann, Vorsitzender der Medienkommission des SPD-Parteivorstands, äußerte gegenüber DIGITAL FERNSEHEN seine Meinung.

DF: ARD und ZDF wollen erst 2010 HDTV ausstrahlen. Wie wirkt sich die späte HDTV-Einführung Ihrer Meinung nach auf den „Standort Deutschland“ aus?
 
Eumann: Ein großer Nachteil für den „Standort Deutschland“ wird sich aus den Plänen nicht ergeben. Denn der Absatz von HDTV-Geräten wird vor allem durch die Filme der neuesten Generationen und Konsolenspiele vorangetrieben. Im europäischen Vergleich liegt Deutschland im vorderen Bereich.
 
DF: Die Öffentlich-Rechtlichen argumentieren mit steigenden Kosten durch HDTV. Können Sie diese Argumentation nachvollziehen?
 
Eumann: Die Einführung von HDTV kostet vor allem für Neuanschaffungen natürlich zusätzliches Geld, das durch die zu erwartende Gebührenerhöhung zum Jahre 2009 aber auch verfügbar wird. Bereits heute schaffen ARD und ZDF kontinuierlich neue HDTV-fähige Geräte an, die finanzielle Belastung erstreckt sich somit über einen längeren Zeitraum.
 
DF: Liegt der ins Auge gefasste Starttermin 2010 ihrer Meinung nach darin begründet, dass ARD und ZDF mit den Mehrkosten für HDTV ein gewichtiges Argument für die anstehende Festsetzung der Rundfunkgebühr ab dem 1. Januar 2009 in die Waagschale werfen wollen und deshalb nicht früher starten?
 
Eumann: Der Starttermin 2010 als Argument für die Rundfunkgebührendebatte dürfte allerdings gerade nach dem aktuellen Verfassungsgerichtsurteil keine Rolle spielen. Auch RTL sieht sich übrigens momentan (finanziell) noch nicht in der Lage HDTV einzuführen.

DF: Ferner sagen ARD und ZDF, es sei nicht ihre Aufgabe, den Markt anzukurbeln. Welche Rolle spielen Ihrer Ansicht nach die Öffentlich-Rechtlichen bei der Einführung neuer TV-Technologien wie Farbfernsehen, Teletext oder HDTV?
 
Eunamnn: Ein umfangreiches HDTV-Angebot von ARD und ZDF würde den stark wachsenden Markt weiter stärken und die geforderten 15 Prozent HDTV-Geräteanteil wohl vor 2010 erreichen. Angebot und Nachfrage hängen nun einmal voneinander ab. Das aktuelle Rundfunkurteil des Bundesverfassungsgerichtes stärkt einen umfassenden Funktionsauftrag von ARD und ZDF, welcher auch die Einführung neuer Technologien umfasst. ARD und ZDF sind damit aber auch verpflichtet diese neuen Technologien tatsächlich zu nutzen und gegebenenfalls als Branchen-„Zugpferd“ zu agieren. Hier lassen sich bei HDTV und DAB durchaus Schleifspuren erkennen.
 
DF: Was wünschen Sie sich von ARD und ZDF?
 
Eumann: Ich wünsche mir von den durch das Gebührenurteil gestärkten ARD und ZDF eine aktivere Rolle bei der Umsetzung, Einführung und Etablierung neuer Technologien und dass Sie in diesem Fall beim HDTV handeln. Das öffentlich-rechtliche Fernsehen hat hier die Chance, seinem Funktionsauftrag auch über das zukünftige Format gerecht zu werden.
 
 
Wollen auch Sie die Entscheider von ARD und ZDF aus ihrem Winterschlaf in Sachen HDTV holen? Dann machen Sie mit bei der Aktion HDTV JETZT! Hier können Sie teilnehmen und erfahren alles Wichtige rund um die Initiative von DIGITAL FERNSEHEN, HD+TV, DIGITAL TESTED und NEMO.
 [mg]

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14 Kommentare im Forum
  1. AW: Eumann/SPD: "Bei HDTV und DAB lassen sich Schleifspuren erkennen" =/= schon doof wenn die interviewten andauernd sagen das es halb so wild ist das ard und zdf erst 2010 in hdtv einsteigen
  2. AW: Eumann/SPD: "Bei HDTV und DAB lassen sich Schleifspuren erkennen" dab ist eine totgeburt hdtv nicht. denn für hdtv werden fleißg engeräte verkauft bzw. sind endgeräte vorhanden. hdtv ist im gegnsatz zu dab ein produkt mit nutzen und wird sich daher auch durchsetzen
  3. AW: Eumann/SPD: "Bei HDTV und DAB lassen sich Schleifspuren erkennen" Das ist Unsinn, bis jetzt sind mehr DAB Geräte als HDTV verkauft worden. Ausserdem ist das eine Radio und das andere TV, man kann ja nich Äpfel mit Birnen vergleichen!
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