Eurovision Song Contest: NDR protzt mit Superlativen

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Rund fünf Wochen vor dem Eurovision Song Contest ist der Norddeutschen Rundfunk (NDR) Hausherr der Düsseldorfer Esprit-Arena. Seit Samstag läuft der Umbau der Riesenhalle zur Showarena.

Oberbürgermeister Dirk Elbers (CDU) überreichte NDR-Intendant Lutz Marmor am Donnerstag symbolisch einen Schlüssel für das Stadion, in dem Vorjahressiegerin Lena am 14. Mai ihren Titel verteidigen will. Trainerbänke und Werbebanden wurden bereits entfernt, der Rasen gegen Schwerlastplatten eingetauscht. In gut zwei Wochen sollen die Arbeiten fertig sein, dann beginnen Kamera- und Technikproben.

Der NDR verwies am Donnerstag auf zahlreich technische Superlative. So sollen während der Show 25 Kameras im Einsatz sein. Dazu gehören vier Kamerakräne, zwei Steadycams und zwei drahtlose, tragbare Kameras. Für eine Übersicht über die komplette Arena sorgen unter der Decke eine sogenannte „Spidercam“, die an jede beliebige Position in der Halle gesteuert werden kann, und eine Schienenkamera, die sich zwölf Meter absenken lässt. Außerdem wird bei diesem ESC die Bühne komplett von einer Kamera auf Schienen umrundet, dazu kommt eine „Highspeed Rail- and Towercam“ vor der Bühne.

Die Show wird völlig autark vom „normalen“ Stromnetz produziert: 35 Kilometer Starkstromkabel und acht mit Diesel betriebene Stromgeneratoren mit einer Leistung von insgesamt 6 Megawatt versorgen die Arena. Die Bühne des Eurovision Song Contests 2011 hat der Designer Florian Wieder entworfen. In Deutschland stammen z. B. die  Studiodesigns für viele ARD-Shows („Echo“, „Anne Will“), für „Wetten, dass …?“ oder „Unser Song für Deutschland“ von ihm. Allein, um das Bühnenmaterial für den ESC anzuliefern, sind mindestens 40 Lastwagen zu je 38 Tonnen notwendig.

Die Bühne auf dem Fußballfeld der Arena wird einen Durchmesser von 13 Metern haben. Hinter der Bühne für die beiden Halbfinale und das Finale wird eine 60 Meter breite und 18 Meter hohe LED-Wand mit 520 Licht-Elementen stehen, die die passende Atmosphäre für die Künstler schafft. Publikum kann in der Halle fast überall um die Bühne herum sitzen.

Insgesamt werden in den ESC-Shows rund 90 Mikrofone eingesetzt, Handmikros und Kopfbügel-Mikros. Die Verstärkerleistung wird bei insgesamt 350 000 Watt liegen. Das Lichtrigg ist mit mehr als 2 200 Einheiten bestückt. Dazu
gehören über 1 100 bewegliche, automatisierte Lichtquellen und 1 000
sonstige Multifunktionsscheinwerfer,  z. B. LED-Leuchten, die an
Traversen von mehr als sieben Kilometern Länge montiert sind.

Das erste Halbfinale des internationalen Wettbewerbs zeigen Pro Sieben und Eins Festival am 10. Mai, um 21.00 Uhr. Das zweite Halbfinale wird am 12. Mai, um 21.00 Uhr live im  Ersten übertragen. Dort ist am 14. Mai ab 21.00 Uhr auch das Finale zu sehen. Insgesamt nehmen 43 Nationen am diesjährigen Eurovision Song Contest teil. Beim Finale werden rund 35 000 Zuschauer live dabei sein; etwa 120 Millionen Fernsehzuschauer werden weltweit erwartet. [ar]

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30 Kommentare im Forum

  1. AW: Eurovision Song Contest: NDR protzt mit Superlativen Der 14. Mai dürfte für die ARD quotenmäßig ein ziemlich guter Tag werden: Mittags DTM, ab 17:30 Sportschau mit dem letzten Spieltag der 1. und 3. Liga, dann ESC von 20:15 bis 1:00 Uhr und danach noch Boxen.
  2. AW: Eurovision Song Contest: NDR protzt mit Superlativen Wenn man den Beitrag liest, dann kommt einem der Gedanke, dass wir Deutschen keine halbwegs normale Show produzieren können. Nein, es muss mindestens 10 x so gut sein als bei allen Vorgängershows. Ich halte den technischen Aufwand für total übertrieben. Es ist ein simpler Schlagerwettbewerb - nicht mehr. Man könnte denken, die olympischen Spiele werden übertragen.
  3. AW: Eurovision Song Contest: NDR protzt mit Superlativen Meinst du, in Oslo und Moskau wäre der Aufwand geringer gewesen?
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