Berlin – Der öffentlichkeitswirksame Einsatz der Moderatorin Eva Herman – inzwischen besser bekannt unter dem Begriff „Mutterkreuzzug“ – bleibt nicht folgendlos.
Die Moderatorin muss beim öffentlich-rechtlichen Sender NDR ihren Hut nehmen. Das gab der Sender heute bekannt. Demnach sei die Äußerung über die Rolle der Mutter im Dritten Reich dafür ausschlaggebend gewesen sein.
Besonders verwerflich seien die Äußerungen nicht nur, weil sie die tatsächlichen Entwicklungen dieser Zeit ad absurdum führten, sondern weil sie als Vermarktungskampagne für das neue Buch der Moderatorin betrachtet werden.
Dazu Volker Herres, NDR Programmdirektor Fernsehen: „Frau Hermans schriftstellerische Tätigkeit ist aus unserer Sicht nicht länger vereinbar mit ihrer Rolle als Fernsehmoderatorin und Talk-Gastgeberin. Dies ist nach ihren
Äußerungen anlässlich einer Buchpräsentation in der vergangenen Woche deutlich geworden.“
Mehrfach sei die Talkerin bereits darauf aufmerksam gemacht worden, ihre Arbeit als Moderatorin und als Buchautorin strikt zu trennen. Diese Grenze hatte Herman, so der NDR, jedoch immer wieder überschritten. Das hätte auch zur Folge gehabt, dass eingeladene Gäste die Talksendung „Herman und Tietjen“ nicht besuchten oder von vorherein ihre Teilnahme daran ausschlossen.
Herres: „Frau Herman steht es frei, ihren ‚Mutterkreuzzug‘ fortzusetzen, aber mit der Rolle einer NDR-Fernsehmoderatorin ist dies nicht länger zu vereinbaren.“ Demzufolge würde nun eine neue Besetzung des Programmformats gesucht. Kurzfristig werde es zunächst eine Vertretung für Herman geben. [ft]
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