Experten für strikte Regeln bei TV-Konsum von Kindern

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Die Allgemeine Ortskrankenkasse AOK empfiehlt Eltern gerade wieder zur Weihnachtszeit, ihre Kinder nicht vorm TV-Gerät zu parken. Klare Regeln seien für Kinder wichtig.

Auch in diesem Jahr sind sie als Weihnachtsgeschenke bei Kindern wieder sehr beliebt: Spielkonsolen, PC-Spiele oder der eigene Fernseher. Problematisch kann es werden, wenn Kinder zu viel Zeit vor PC und TV verbringen und kein ausgewogener Freizeitmix besteht. Wie die AOK am Montag mitteilte, müssen sich nur 57 Prozent der 11 bis 14-Jährigen beim Fernsehen und der PC-Nutzung an feste zeitliche Vorgaben halten. 14 Prozent der Kinder dieser Altersgruppe dürften so lange vor TV oder PC sitzen, wie sie wollen. Dies sei ein Ergebnis der AOK-Familienstudie 2010. Wird die Fernsehzeit nie oder nur manchmal begrenzt, dann, so zeigt die Studie, sind mehr als 30 Prozent der Kinder übergewichtig. Das sind acht Prozent mehr als bei Kindern, die nicht ständig fernsehen dürfen.

Damit es beim Fernsehen oder der PC-Nutzung gar nicht erst zu Streitereien und Endlosdiskussionen kommt, empfiehlt Sabine Knapstein, Psychotherapeutin bei der AOK Baden-Württemberg, quasi schon unterm Weihnachtsbaum eine Zeitbegrenzung für das neue Geschenk zu vereinbaren. Dies erleichtere den späteren Umgang im Alltag.

Beim Videospielen ohne zeitliches Limit bestehe vor allem bei Jungen laut der Psychotherapeutin die Gefahr, sich in der virtuellen Welt zu verlieren und sich zu isolieren. Länger als höchstens eine Stunde vor dem PC sei für jüngere Kinder nicht empfehlenswert. Doch nicht alleine die Zeit sei ein Thema, sondern auch die Inhalte, die die Eltern im Groben kennen sollten: „Wichtig ist zu wissen, was die Kinder bewegt – daher rate ich dazu, den Kindern interessiert über die Schulter zu schauen, damit man weiß, welche Spiele sie spielen, in welchen sozialen Netzwerken und Foren sie sich bewegen und was sie von sich preisgeben, denn dort ist Sicherheit oberstes Gebot“, so Knapstein.
 
„Als Eltern sollten wir aber ein Auge dafür haben, dass ein ausgewogener Freizeitmix besteht, mit ausreichend Sport und Bewegung und Zeit für Gespräche in der Familie“, erklärt die Ärztin und Psychotherapeutin. Bei Kindern bis sechs Jahren gaben 80 Prozent der befragten Eltern in der AOK-Studie an, die Computer- und Fernsehzeit für ihre Kinder immer zu begrenzen, 15 Prozent begrenzen die Zeit demnach häufig und rund fünf Prozent nie oder manchmal. [mw]

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