Familientragödie beim neuen „Tatort“ aus Leipzig

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Ein totes Mädchen. Ein Vater, der sich das Leben nehmen wollte. Und eine Mutter, die mit ihrem neuen Freund samt Tochter nach Ägypten ziehen wollte. Das Leipziger „Tatort“-Team bekommt es diesmal mit einer Familientragödie zu tun, bei der zu allem Überfluss dann auch noch eine BKA-Beamtin mitmischt, die sich als Kepplers Ex erweist.

„Zu diesem Boot sind wir einmal geschwommen“. Die geschiedenen „Tatort“-Kommissare Eva Saalfeld (Simone Thomalla) und Andreas Keppler (Martin Wuttke) schwelgen in Erinnerungen, als sie in der Nähe von Leipzig an einen Tatort gerufen werden. In einem Boot am Ufer eines zugefrorenen Sees liegt ein totes Kind, die Hände gefaltet, von Schnee überzogen. Nach verzweifelter Suche hatte Paula Albrecht (Anne Ratte-Polle) ihre siebenjährige Tochter Amelie unweit eines Ausflugslokals tot in dem Boot entdeckt. Ein Platz, den die Familie einst liebte.
 
Amelie war die letzten Tage mit ihrem Vater an der Ostsee. Peter Albrecht (Pasquale Aleardi) finden die Leipziger „Tatort“-Ermittler nicht weit entfernt mit aufgeschnittenen Pulsadern. Weil er gerade noch am Leben ist, spendet die mit einer Universalblutgruppe ausgerüstete Hauptkommissarin Saalfeld ihm Blut während des Transportes ins Krankenhaus. Kurzerhand per Leichenwagen, weil es zu lange dauern würde, einen Krankenwagen zu rufen, wie Rechtsmediziner Johannes Reichau (Kai Schumann) befindet. Hat Peter Albrecht seine Tochter umgebracht und dann versucht, sich das Leben zu nehmen? Konnte er es nicht ertragen, dass Amelie mit ihrer Mutter und deren neuem Lebensgefährten nach Ägypten ziehen sollte?

„Die Wahrheit stirbt zuletzt“ ist der Titel der neuen vom Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) produzierten „Tatort“-Folge, die an diesem Sonntag (20.15 Uhr) in der ARD gezeigt wird. Die Obduktion ergibt, Amelie wurde erstickt. Doch welche Rolle spielt der neue Lebensgefährte ihrer Mutter, Johannes Bittner (Bernhard Schir)? Bittner wollte Mutter und Tochter mit nach Ägypten nehmen, wo er mit seiner Firma Fuß fassen wollte. Möglich, dass die kleine Amelie ihm im Wege war.
 
Dann tritt die smarte und energische BKA-Beamtin Linda Groner (Katja Riemann) auf den Plan. Sie ist nicht nur eine ehemalige Kollegin von Keppler, sondern, wie das Klischee es will, auch eine Ex-Geliebte. Es fliegen die Fetzen. Groner übernimmt den Fall, denn das BKA überwacht Johannes Bittner schon seit längerem wegen illegaler Auslandsgeschäfte. Doch das Team Saalbach/Keppler lässt natürlich nicht locker, auch dann nicht, als es suspendiert wird. Im Galopp geht es auf die überraschende Lösung zu. Nur Linda Groner scheint gewusst zu haben, was los ist.
 
Regie, Kamera und Drehbuch stammen von dem mehrfach preisgekrönten Filmemacher Miguel Alexandre. Er verzichtet in seinem Fall auf Gewaltszenen oder rasante Action und treibt alles auf den Höhepunkt am Ende zu, allerdings wirken die Handlung und vor allem ihr Ende recht konstruiert. „Die Wahrheit stirbt zuerst“ ist die dritte Arbeit von Alexandre für die „Tatort“-Reihe.

[dpa/fm]

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10 Kommentare im Forum

  1. AW: Familientragödie beim neuen "Tatort" aus Leipzig Sowas gibt es wirklich meine letzte Blutabnahme müste weit über drei Jahrzehnte her sein ! Das Leipziger Tatort Team gefällt mir immer besonders gut freue mich schon drauf. frankkl
  2. AW: Familientragödie beim neuen "Tatort" aus Leipzig Es war auch wirklich gut! Nur das BKA-team war nicht immer glaubwürdig... Und große klasse von Eva um Blut zu spenden an einen mutmaßlicher Täter/Mörder.....
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