Geheimniskrämerei geht zum „Big Brother“-Finale weiter

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Zum elften Mal fiebert «Big Brother» einem Finale entgegen. RTL II plant schon eine WG nach der WG. Doch wer wird am Montag als letzter das rundum-überwachte Haus verlassen? Vielleicht ein schwäbischer Briefmarkensammler? Oder ein Engelsflüsterer aus dem Westerwald?

Die Urgesteine Cosimo, Daggy und Rayo gelten als Favoriten für das „Big Brother“-Finale am Montag. Die drei lassen sich seit Beginn der elften Staffel am 2. Mai von 92 Kameras in einem Kölner Haus beobachten und bescheren RTL II Quoten, über die der Sender froh ist, Branchenexperten hingegen bloß hämisch lästern. „Wir sind zufrieden“, sagt Sendersprecher Carlos Zamorano. Die Quoten
seien wie die Werbeauslastung gut. Ob es eine weitere Staffel geben soll, lässt der Sender aber wie immer erstmal offen.

Weil die Zuschauer so rege einschalteten – im Schnitt waren es laut RTL II 7,5 Prozent der Zielgruppe von 14 bis 49 Jahren, und damit deutlich mehr als im Jahresdurchschnitt 2011 (derzeit 5,6 Prozent) – verlängerten Sender und die Produktionsfirma Endemol den beobachteten Aufenthalt von 100 auf 134 Tage. Zugleich wurde die Siegprämie um ein Viertel auf 125 000 Euro erhöht. Neben dem Stuttgarter Musiker Cosimo, Fitnesstrainerin Daggy aus Hemer im
Sauerland und Rayo aus Lochum im Westerwald, der nach offiziellen Angaben unter anderem Engelsflüsterer und Wellnesscoach ist, stehen noch Ex-„DSDS“-Kandidat Benny Kieckhäben und Showtänzer Leon beim Telefonvoting zur Wahl.

Bei der Open-Air-Show zum Abschluss treten unter anderem Lucenzo mit dem Charthit „Danza Kuduro“ und Marlon Roudette mit „New Age“, dem Song aus dem Soundtrack von Matthias Schweighöfers Film „What a Man“, auf. „Big Brother“ erwartet rund 3000 Fans. Karten sind immer noch zu haben – und überhaupt wäre Platz für mehr Leute, heißt es vom Sender. Ein ausverkauftes Event erwartet aber niemand wirklich. Sprecher Zamorano räumt zudem ein: „Mit der Verlängerung hat das Interesse nachgelassen. Es ist momentan ein schweres Gegenprogramm. In der Gesamtbetrachtung sind wir dennoch sehr zufrieden.“

Deutlich negativer äußerte sich Uwe Mantel beim Medienmagazin „dwdl.de“. Die Quoten wären für den Sender solide Werte, wenn dem nicht überaus hohe Produktionskosten gegenüberstünden. Und überhaupt: „Das Format schleppt sich auf den letzten Metern saft- und kraftlos dem Ende entgegen. Auch in der Woche vor dem Finale war von einem Endspurt weit und breit nichts zu sehen.“

Dabei hatte RTL II für mehr Stimmung extra einige der Mitbewohner ins Haus zurückgeschickt, die das Publikum zuvor rausgewählt hatte. 22 Kandidaten stellten sich im Laufe der Staffel auf 471 Quadratmetern zur Schau, traten in Wettkämpfen an und füllten eine Stunde des täglichen Vorabendprogramms mit mehr oder weniger Sehenswertem.

Als Spezialgäste ließ RTL II Ex-„Topmodel“-Anwärterin und späteres „Alm“-Mädchen Gina-Lisa Lohfink, Ex-„Dschungelkönig“ und Ex-Bro’Sis-Sänger Ross Antony sowie Bohlen-Ex Nadja „Naddel“ Abdel Farrag ein paar Mal im Haus übernachten. Der Sender schmiss einen Kandidaten raus, weil dieser mit den Fingern einen Hitler-Bart angedeutet hatte. „Man hat eine Vorbildfunktion, wenn man in dem Haus sitzt“, erklärt „Big Brother“ dazu.

Abwechslung in die seit dem Jahr 2000 in Deutschland ausgestrahlte Überwachungsshow sollte dieses Mal bei „Big Brother – The Secret“ die
Geheimniskrämerei bringen. Die Teilnehmer sollten ein Geheimnis möglichst bis zum Schluss für sich behalten – was keiner geschafft hat. Als geheimhaltungswürdig gelten bei RTL II demnach übrigens Jungfräulichkeit, eine eigene Briefmarkensammlung und dass man als heutiges Model auf eine moppelige Kindheit zurückblickt.

Auf die WG folgt bei RTL II gleich die nächste – die „geilste“, wie es heißt. Dann aber in der „coolsten Stadt der Welt“. Ab Montag, 19 Uhr, strahlt der Sender „Berlin – Tag & Nacht“ aus und begleitet „außergewöhnliche Menschen“ – die ihr eigenes Tattoostudio eröffnen möchten, die Frau fürs Leben suchen oder von der Kunst leben wollen. [Marco Krefting]

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