„HDTV ist in Deutschland angekommen“

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Seit mehr als einem halben Jahr senden ProSieben und Sat.1 bereits in High Definition – trotz aller Schwierigkeiten zu Beginn. DIGITAL FERNSEHEN sprach mit Frank Meißner, dem Geschäftsführer ProSiebenSat.1 Produktion über die Fortschritte in Sachen HDTV.

DF: HDTV ist endlich empfangbar – war der erste Schritt der schwierigste oder kommt die Bewährungsprobe erst jetzt?

Frank Meißner: Wir haben im Oktober des vergangenen Jahres das so genannte „Henne-Ei-Problem“ aufgelöst, indem wir mit Sat.1 HD und ProSieben HD on air gegangen sind. Natürlich war der Start von einigen, v. a. durch die Geräteindustrie verursachten Anlaufschwierigkeiten begleitet, aber nach einem guten halben Jahr sind wir auf dem richtigen Weg und können ein erstes positives Fazit ziehen. HDTV ist in Deutschland angekommen und macht seinen Weg in die Wohnzimmer, davon bin ich überzeugt.
 
DF: Inwiefern hat sich der Aufwand für HDTV bisher gelohnt?
 
Frank Meißner: Aktuelle Studien zeigen, dass HDTV inzwischen nicht nur bei den Konsumenten bekannt ist, sondern sie sich – gerade im Vorfeld der Weltmeisterschaft – auch mit dem entsprechenden Equipment wie z. B. „HD ready“-Displays eindecken. Das ist ein schöner Erfolg und zeigt, dass sich die „Aufklärungsarbeit“ zum Thema HDTV der vergangenen Monate nicht nur gelohnt hat, sondern auch erfolgreich gewesen ist.
 
DF: Wie verläuft die Unterstützung durch die Sat-Receiver-Hersteller?
 
Frank Meißner: Wir benötigen keine Unterstützung durch die Hersteller, da wir als Content-Anbieter die „Software“ in Form von Inhalten bereitstellen. Wie bereits angesprochen war es Ende letzten Jahres natürlich nicht von Vorteil, dass die entsprechenden Set-Top-Boxen erst mit erheblicher Verzögerung in den Markt gekommen sind. Dadurch hatten wir die Situation, dass Inhalte zwar verfügbar waren, allerdings so gut wie nicht empfangen werden konnten.
 
DF: Ist HDCP nur ein Hindernis für die Sender, eine bedingte Notwendigkeit oder auch eine Chance?
 
Frank Meißner: Als Free TV-Anbieter befinden wir uns naturgemäß am hinteren Ende der Verwertungskette, was die zeitliche Ausstrahlung von Inhalten angeht. Deshalb spielt für uns, allein aufgrund unseres Geschäftsmodells, das Thema Kopierschutz zunächst nur eine eingeschränkte Rolle. Allerdings nehmen wir natürlich zur Kenntnis, dass vor allem die großen Major-Studios bei HD-Ausstrahlungen ihrer Inhalte immer öfter auf HDCP bestehen, wie es beispielsweise in den USA bereits seit langem üblich ist. Deshalb kommen wir den Verpflichtungen natürlich nach, wenn dies vertraglich so geregelt ist. Auf der anderen Seite, und das sage ich Ihnen auch ganz ehrlich, verstehe ich die Diskussion um HDCP in Deutschland nicht ganz. Es ist doch völlig normal und verständlich, dass ein Lizenzgeber seine qualitativ absolut hochwertigen Inhalte in irgendeiner Weise schützen möchte.
 
Lesen Sie das komplette Interview in der nächsten Ausgabe der „HD+TV“ (ab 26. Mai am Kiosk und hier).[sch]

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