[Hintergrund] „Wolffs Revier“: TV-Remakes nicht immer ein Erfolg

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Mit den Straßenfegern von gestern heute Quote machen – das einfache Rezept hat sich oft bewährt. Jetzt geht der 65-jährige Schauspieler Jürgen Heinrich wieder für Sat.1 als Kommissar Wolff auf Gangsterjagd – der Titel des Pilotfilms: „Wolff – Zurück im Revier“.

Haben die Fernsehmacher keinen Ideen mehr oder besinnen Sie sich auf ihre wahren Stärken, wenn sie alte bewährte Formate neu auflegen? Die Antwort fällt nie eindeutig aus. Aber eines ist sicher: Auch wenn die Klassiker über Jahre ein Millionenpublikum bewegt haben, ist der Erfolg von gestern noch lange kein Garant für den Triumph von morgen.

Jetzt legt der Privatsender Sat.1 die erste vom deutschen Privatfernsehen produzierte Krimiserie, nämlich „Wolffs Revier“, neu auf. Zwischen 1992 und 2006 zeigte der Sender 173 Folgen, die praktisch in Berlin vor der Haustür gedreht wurden. Sat.1 sitzt mittlerweile in München, produziert „Wolffs Revier“ aber erneut in Berlin, zunächst einen Film mit 90 Minuten Länge – der Titel: „Wolff – Zurück im Revier“.

Die Besetzung ist zum Teil die bekannte: Jürgen Heinrich, mittlerweile 65 Jahre alt und über die gesamte Laufzeit damals im Einsatz gewesen, spielt wieder den Kriminalhauptkommissar Andreas Wolff, auch seine Filmtochter Verena, die inzwischen 34-jährige Nadine Seiffert, tritt zumindest im Pilotfilm wieder auf. In ständigen Rollen wirken noch Stephan Luca und Nadeshda Brennicke mit.

Auch hinter den Kulissen sind teilweise die Verantwortlichen von damals wieder mit von der Partie: Die Produzenten Christian Popp und Sigi Kamml standen früher im Dienst der Nostro-Film, jetzt sind sie beim Unternehmen Producers at Work, das zur ProSiebenSat.1 Media AG gehört. Kritiker werden einschränkend sagen: Wolff wurde zum Schluss doch erschossen! Im Prinzip schon, aber in der letzten Einstellung schlug er die Augen wieder kurz auf – ein kleiner, gewollter Cliffhanger.

Alte Formate neu auf dem Sender – manchmal klappt’s, manchmal nicht. Das ZDF übernahm zum Beispiel von Sat.1 den Klassiker „Der Bergdoktor“ und setzte Hans Sigl als neuen Hauptdarsteller ein – mit Erfolg. Die Serie ist auf das gesetztere ZDF-Publikum zugeschnitten. Weniger Erfolg hatte das ZDF mit einem alten Sat.1-Renner, mit „Kommissar Rex“, der großenteils in Italien und nicht mehr im vertrauten Österreich ermittelte.

Das ZDF belebte 2005 auch die „Schwarzwaldklinik“ noch zu Lebzeiten von Klausjürgen Wussow (Professor Brinkmann) mit zwei 90 Minuten langen Filmen neu. Während der erste mit rund zwölf Millionen Zuschauern noch starke Resonanz erzielte, fiel der Publikumszuspruch beim zweiten dünner aus. Die alte ARD-Show „Was bin ich?“ half Kabel eins lange Zeit mit ordentlichen Quoten.

Die Sat.1-Satire „Die Wochenshow“, nach neun Jahren auch wieder im Programm, kämpft derzeit ums Publikum, demnächst will es die ARD mit dem alten ZDF-Hit „Dalli Dalli“ versuchen. Und einige warten auch schon auf Hugo Egon Balders „Tutti Frutti“ aus der Kinderzeit von RTL – doch da ist eher der Wunsch der Vater des Gedanken. [Carsten Rave]

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2 Kommentare im Forum

  1. AW: [Hintergrund] "Wolffs Revier": TV-Remakes nicht immer ein Erfolg Schon wieder eine Krimi-Serie, welches unbedingt das deutsches TV-Land unbedingt braucht Achja unter Definition "Remakes" verstehe ich meistens so: "bezeichnet einen Film, der auf einem bereits veröffentlichten Film oder einer zuvor schon verfilmten Vorlage basiert." Und das noch mit anderen Schauspielern, wie "Ben Hur" der Fall ist. Das gleiche müsste ja bei TV-Serie der Fall sein. Hier bei "Wolffs Revier" würde ich eher Fortsetzung bezeichnen als Remake.
  2. AW: [Hintergrund] "Wolffs Revier": TV-Remakes nicht immer ein Erfolg stimmt, das klingt nach einer fortsetzung, nicht nach einem remake. wird aber floppen, sag ich mal rein aus dem gefühl heraus. damals waren deutsche serien, aus welchem unerfindlichen grund auch immer, in. heute sind sie es, aus offensichtlichen gründen, nicht mehr.
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