Insekten bei „W bis Wissen“ auf dem Vormarsch

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Bild: Destina - Fotolia.com
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München – Die Insekten sind auf dem Vormarsch. Mit diesem Thema beschäftigt sich die Sendung „W wie Wissen“ am kommenden Sonntag.

Der Fliegenforscher
„Schlechtes Hören kostet das Gesundheitswesen viel mehr als
Sehstörungen“, sagt Martin Göpfert, Leiter des Kölner
Fliegen-Forschungsprojektes. Er bietet eine Hoffnung fürs geschundene
Gehör. Göpfert entdeckte bei Drosophila-Fruchtfliegen, dass die
Hörzellen der Fliege eng verwandt sind mit denen des Menschen. Die
Hoffnung: Hörhilfen für Menschen nach dem Vorbild der Insekten zu
entwickeln.
 
Die Welt in Zahlen
Alle Ameisen auf unserem Globus wiegen zusammen mehr als die
komplette Weltbevölkerung. Und auf jeden einzelnen Menschen auf der
Erde kommen etwa 150 Millionen Insekten. Kribbelt es schon bei Ihnen?
Noch mehr beeindruckende Zahlen zu Insekten liefert unsere Welt in
Zahlen.
 
Der Jäger der kleinen Tiere
Professor Urs Wyss ist ein besessener Jäger. Schon vor Morgengrauen
begibt er sich auf die Pirsch. Allerdings nicht in den Wald, sondern
in den Keller der Universität Kiel an seine Mikroskop-Anlage. Der
gebürtige Schweizer wartet, dass Larven aus Insekteneiern oder Käfer
aus dem Boden krabbeln – und das tun sie oft zu ungewöhnlichen
Tageszeiten. Wyss ist Phytopathologe und hat sein Leben damit
verbracht, Nutzpflanzen vor Krankheiten und Schädlingen zu schützen.
Seit er pensioniert wurde, arbeitet er an der mikroskopischen
Videodokumentation des Lebens von Schadinsekten. Bei seinen Kollegen,
die sich mit Pflanzenschutz beschäftigen, sind die Aufnahmen heiß
begehrt: Sie verraten den Insektenforschern viel über das Verhalten
der Tiere und ihre Schwachstellen, die für man für die Bekämpfung
nutzen kann.
 
Termiten in der Fernleitung
Sie gehören zu den erfolgreichsten Lebewesen der Erde: Termiten.
Horst Hertel von der Bundesforschungsanstalt für Materialforschung
und -prüfung (BAM) in Berlin erforscht das Verhalten dieser Tiere und
untersucht die gewaltigen Schäden, die die Vielfresser dem Menschen
zufügen. Sie fressen vor allem Holz und lassen dadurch ganze Häuser
einstürzen, verschmähen aber auch Kabel und elektrische Bauteile
nicht. Bislang gab es in Deutschland keine Termiten. Nur in Hamburg
lebten Gelbfußtermiten, die vor 70 Jahren aus Amerika eingeschleppt
wurden – Hertels Forschungsobjekte. Aber im Zuge des Klimawandels
rollt möglicherweise eine Termitenwelle auf Deutschland zu – Hertels
Know-how wird schon bald nötiger sein als bisher angenommen.
 
Manche mögen’s warm
Das Klima in Deutschland wird immer milder. Davon profitieren
Insekten, die bei Wärme besonders gut gedeihen – alt eingesessene,
aber auch Zuwanderer oder eingeschleppte Arten aus südlichen Breiten.
Eine ganze Reihe von ihnen sind Schädlinge, aber bei weitem nicht
alle. In heißen, trockenen Sommern fühlen sie sich besonders wohl,
aber ausschlaggebend sind die milderen Winter, die ihnen hierzulande
das Überleben sichern. Das Nachsehen haben Arten, die es kühler mögen
oder zum Überwintern knackigen Frost brauchen.
 
Moderation: Dennis Wilms
 
Das Erste: „W wie Wissen“ am 5. Oktober 2008 um 17.03 Uhr. [mg]

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