München – Das vom Südwestrundfunk geplante „Islamische Wort“ soll bereits „in spätestens sechs Wochen“ im Internetangebot des Senders abzurufen sein.
Das sagte SWR-Intendant Peter Voß in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin Focus. Vorgesehen sind laut Voß „Glaubensbekenntnisse von zweieinhalb bis drei Minuten“ in deutscher Sprache. Wenn der SWR genügend Erfahrungen gesammelt habe, könne das Angebot später auch ins Radio kommen.
Der Sender will zunächst vier muslimische Sprecher für das Projekt auswählen. „Mir liegt daran, dass zu diesem Kreis auch zwei Frauen gehören“, sagte der Intendant. Die beiden männlichen Experten könnten der Generalsekretär des Zentralrats der Muslime, Aman Mazyek, und Bekir Alboga vom türkischen Religionsverband Ditib sein. Voß bezeichnete sie als „sehr gute Namen“. Beide seien „kompetent und profiliert“.
Der SWR-Intendant verwahrte sich gegen Kritik von CSU-Generalsekretär Markus Söder, der wegen eines ähnlichen Internetforums des ZDF für deutsche Muslime dort einen „Moschee-Sender“ befürchtet. „Aschermittwoch ist vorbei. Das Thema ist zu wichtig, um es auf Passau-Niveau zu drücken“, so Voß zu Focus. Man wolle den seit langem in Deutschland lebenden Muslimen zeigen, dass wir „auch sie ernst nehmen“. [fp]
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