Kanzler-Wahlkrimi: „Brennpunkt“ spitze, Phoenix weit vorn

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Brennpunkt Kanzlerkrimi
Screenshot Das Erste

Erst im zweiten Wahlgang wurde Friedrich Merz am Dienstag vom Bundestag zum neuen Kanzler gewählt. Das sorgte für Aufregung im politischen Berlin – und wilden Programmverschiebungen. Profitiert haben auch die reinen Nachrichtensender, deren stundenlange Sondersendungen gute Quoten erzielten.

Es war nicht weniger als ein Wahlkrimi im politischen Berlin: Gegen 16.15 Uhr und somit über sechs Stunden später als geplant war Friedrich Merz dann doch Kanzler. Gegen zehn Uhr war er in einer ersten Wahlrunde durchgefallen. Historisch. Für die TV-Sender bedeutete das: Umfangreiche Programmänderungen. Und mitunter Top-Quoten. So landete das umfassend aus dem Bundestag berichtende Phoenix am Ende bei 2,9 Prozent Tagesmarktanteil insgesamt – nur fünf Sender waren am Dienstag erfolgreicher. Auch bei den Jüngeren sicherte sich der von ARD und ZDF betriebene Sender sich schöne 2,6 Prozent. Nachrichtensender Welt kam in dieser Altersklasse sogar auf einen Tagesmarktanteil in Höhe von 3,2 Prozent – und lag somit vor ntv (2,4%).

„Brennpunkt“ am Dienstag ganz vorn

Meistgesehene TV-Sendung am Dienstag war entsprechend ein 35 Minuten langer „Brennpunkt“, in dem auch ein ausführliches Interview mit dem neuen Kanzler geführt wurde. 5,88 Millionen Menschen schauten im Schnitt zu, die gemessene Quote lag hier bei 24,4 Prozent. Bei den Jüngeren war die Live-Sendung aus Berlin mit 21,4 Prozent äußerst gefragt. Zuvor hatte schon die „Tagesschau“ im Ersten allein 5,63 Millionen Menschen informiert. Exakt dreieinhalb Millionen Menschen informierten sich ab 19 Uhr im ZDF – „heute“ kam somit auf 19,7 Prozent.

„Inside CDU“ von Aktualität überholt

2,84 Millionen Menschen blieben im Anschluss für ein „ZDF Spezial“ dran – und diese Sondersendung wirbelte das ZDF-Programm ordentlich durcheinander. „Die Rosenheim-Cops“ begannen erst um kurz vor 20 Uhr (3,14 Millionen Menschen schauten zu). Die Doku „Inside CDU“ sicherte sich ab 20:40 Uhr dann aber nur schwache 1,47 Millionen Zusehende und etwas mehr als sechs Prozent. Die Aktualität hat hier also die Chronologie klar geschlagen. Das ZDF nahm erst ab 21:45 Uhr wieder Fahrt auf – mit einem rund 50 Minuten langen „heute-journal“ kam der Sender auf knapp 3,4 Millionen Zusehende. Darin inkludiert war auch ein „Was nun, Herr Merz?“.

Eine vorgezogene und somit schon um 22:35 Uhr gestartete „Markus Lanz“-Sendung interessierte dann knapp zwei Millionen Bürgerinnen und Bürger, 16,5 Prozent wurden gemessen. Im Ersten sahen 1,65 Millionen Menschen die gegen 22:50 Uhr gestarteten „Tagesthemen“, 1,21 Millionen Menschen eine kurze Merz-Dokumentation und schließlich noch 0,97 Millionen Personen „Maischberger“, deren Start sich auf 23:40 Uhr verschoben hatte.

Hohe Quoten gab’s auch tagsüber: Das Erste hatte ab 9:40 Uhr über den ersten und gescheiterten Wahlgang berichtet: Etwas mehr als 800.000 Menschen schauten zu, so wurden 17 Prozent Marktanteil insgesamt erzielt. Das ZDF sendete ab 10:30 Uhr eine Sondersendung – da war schon klar, dass es in Berlin wild wird. Rund 610.000 Menschen schauten zu hier – die Quote lag bei 12,3 Prozent. Nachmittags waren dann zum zweiten Wahlgang beide on air: Das ZDF sicherte sich ab 15 Uhr 1,71 Millionen Zusehende und 18,7 Prozent, Das Erste holte 1,31 Millionen und 13,9 Prozent Marktanteil.

Gefragt waren am Dienstag übrigens auch die ARD-Serien: „Tierärztin Dr. Mertens“ sicherte sich ab 20:50 Uhr 4,35 Millionen Fans (19,2%), „In aller Freundschaft“ schloss sich ab kurz nach halb zehn mit 3,78 Millionen und 18,5 Prozent bei allen an.

Quelle: AGF Videoforschung; AGF SCOPE 1.10; 06.05.2025; Marktstandard: Bewegtbild; Auswertungstyp TV; produktbezogen

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