Kein Top-Wert: 21 Millionen Zuschauer bei Frankreichs WM-Titel

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Das Interesse an der Fußball-WM war, bedingt durch das frühe deutsche Ausscheiden, nicht überwältigend. DIGITAL FERNSEHEN blickt zurück auf den Zuspruch des TV-Publikums bei der WM – inklusive der Top Ten Quoten aller Zeiten.

Die Kulisse war eines Fußball-WM-Endspiels durchaus würdig: 21,32 Millionen Zuschauer verfolgten am Sonntag ab 17 Uhr im ZDF, wie sich Frankreich seinen zweiten Titelgewinn der WM-Geschichte mit einem 4:2-Erfolg gegen Kroatien sicherte. Der Marktanteil betrug 76,1 Prozent. Damit war das WM-Finale das publikumsstärkste Spiel der WM in Russland ohne deutsche Beteiligung.

Die Quote allerdings lag deutlich unter dem Finale von 2014, als Deutschland Argentinien vor 34,57 Millionen Fans mit 1:0 bezwang. Public Viewing und Zuschauer in Gaststätten sind wie immer in den Messungen der GfK-Fernsehforschung nicht berücksichtigt.

Auch mit dem Endspiel von 2010 konnte das Finale von Moskau nicht mithalten. Den Sieg Spaniens gegen die Niederlande vor acht Jahren ließen sich 25,11 Millionen Menschen nicht entgehen. Ein weiterer Vergleich: Das EM-Finale zwischen Frankreich und Portugal vor zwei Jahren fiel dagegen mit 17,68 Millionen Interessierten relativ schwach aus.

Die drei deutschen Spiele in Russland blieben trotz der schwachen Vorstellung und des frühen Ausscheidens unerreicht. Die meisten Zuschauer (27,48 Millionen) waren bei der Partie gegen Schweden (2:1) dabei, die wenigsten (25,43 Millionen) bei der 0:2-Niederlage gegen Südkorea – das war allerdings auch ein Mittwochnachmittag um 16 Uhr.
2018 keine historisch guten Quoten

Von allen Partien der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 hat es keine einzige in die Top-Ten-Liste der meistgesehenen Fußball-Übertragungen im deutschen Fernsehen geschafft. Der Grund ist das angesprochene frühe Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft. Das Endspiel, das 21,32 Millionen Menschen sahen, fand zudem an einem Sonntagnachmittag statt – nicht optimal für eine extrem hohe Zuschauerzahl.

Die Rangliste, wie sie die GfK Fernsehforschung seit Einführung der gemeinsamen Quotenmessung in Ost und West im Jahr 1992 ermittelt hat:

1. WM 2014 ARD 34,57 Mio., 86,2 Prozent – Finale: Deutschland-Argentinien

2. WM 2014 ZDF 32,54 Mio., 87,6 Prozent – Halbfinale: Brasilien-Deutschland
3. WM 2010 ARD 31,10 Mio., 83,0 Prozent – Halbfinale: Deutschland-Spanien
4. EM 2016 ZDF 29,85 Mio., 80,3 Prozent – Halbfinale: Frankreich-Deutschland
5. WM 2006 ZDF 29,66 Mio., 84,1 Prozent – Halbfinale: Deutschland-Italien
6. EM 2008 ZDF 29,46 Mio., 81,5 Prozent – Halbfinale: Deutschland-Türkei
7. WM 2010 ARD 29,30 Mio., 79,6 Prozent – Vorrunde: Ghana-Deutschland
8. EM 2016 ARD 28,47 Mio., 79,7 Prozent – Viertelfinale: Deutschland-Italien
9. EM 1996 ZDF 28,45 Mio., 76,3 Prozent – Finale: Tschechien-Deutschland
10. WM 2014 ZDF 28,13 Mio., 84,9 Prozent – Achtelfinale: Deutschland-Algerien

[dpa]

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6 Kommentare im Forum

  1. Kein Wunder bei der Anstoßzeit. Um 20 Uhr hätten das Finale sicherlich 2-3 Mio mehr Zuschauer geschaut. 17 Uhr am Sonntag ist keine gute Uhrzeit.
  2. Wer von der Fernsehverantwortlichen nach dem Ausscheiden Deutschlands auf "Sommermärchen" Quoten gehofft hat, dem dürfte das "Wunder von Moskau" nicht begegnet sein. Warum wohl waren unter den Top 10 Quoten immer Spiele mit deutscher Beteiligung? Für mich und für Millionen anderer war nach dem Koreaspiel die WM beendet. Ich selbst habe keine Minute mehr geschaut. Was interessiert mich, ob Frankreich gegen Kroatien im Finale aufeinandertreffen würde. Zu beiden Ländern habe ich keine patriotischen Verbindungen . Die größten Verlierer sind jedoch die Unternehmen, die wie jedes Jahr zu einer WM ihren Produkten einen Fußballanstrich versehen wollen, um den Umsatz zu steigern. Dies ging dieses Jahr völlig in die Hose - aber so ist es eben.
  3. Ich muss keine patriotische Verbindung zu anderen Teams/Ländern haben, um mir die WM noch weiter anzusehen. Mir gings um die WM, die halt nur alle vier Jahre ist. Es ging für mich um den Sport. Und ich konnte das durchaus noch genießen. Gerade das Finale oder die Halbfinal-Spiele. Das ist schon etwas besonders (also für die Sportart halt). Allerdings finde ich jetzt 21 Millionen auch nicht besonders schlecht. Wahrscheinlich ist man so enttäuscht, da, wie das DFB-Team, jeder Zuschauer daran dachte, das sowieso Deutschland im Finale stehen würde. Das lässt sich aber nicht immer wiederholen.
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