„Küstenwache“: ZDF schickt nächsten Dauerbrenner in Rente

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Der Vorabend im ZDF wird um eine weitere Serie ärmer: Nach 19 Jahren wird auch die „Küstenwache“ ihren Dienst einstellen. Am Mittwoch sticht die Crew der „Albatross II“ im Kampf mit dem Verbrechen ein letzes Mal in See.

Den „Landarzt“ in Rente geschickt, das „Forsthaus Falkenau“ geschlossen und die „Küstenwache“ versenkt: Wenn am Mittwoch (27. Januar/19.25 Uhr) im ZDF die Crew des Küstenwachschiffs zum letzten Einsatz antritt, erlischt ein weiterer TV-Dauerbrenner.

Seit 1997 kreuzten erst die „Albatros“, später dann die „Albatros II“ für die Vorabendserie vor der Ostseeküste – nach 17 Staffeln nun die Ausmusterung mit Folge 299. Danach stehen schon „Die Spezialisten – Im Namen der Opfer“ (ab 3. Februar/19.25 Uhr) mit Valerie Niehaus als Gerichtsmedizinerin bereit.
 
3,87 Millionen Zuschauer schalteten in der vergangenen Woche ein, als die „Küstenwache“ zum vorletzten Mal lief – ein Marktanteil von 12,8 Prozent. Bei den für die Werbung am Vorabend wichtigen 14- bis 49-Jährigen blieb die Episode aber knapp unter fünf Prozent.
 
Das Aus für die Serie aus dem Norden hatten die Programmverantwortlichen in Mainz bereits 2014 angekündigt. „Um unser Serienangebot kontinuierlich zu modernisieren und unseren Zuschauern neue Entwicklungen anbieten zu können, müssen wir uns gelegentlich von langlaufenden Formaten verabschieden“, teilte der Sender damals mit.
 
Da hatte der „Landarzt“ schon – von 1987 bis 2013 im Fernsehen – seine Praxis nach 22 Staffeln und 297 Folgen schließen müssen. Ende 2013 verabschiedete sich dann nach 24 Staffeln und 321 Episoden auch das „Forsthaus Falkenau“, das seit 1989 seinen Platz im ZDF-Programm hatte. Die „Küstenwache“ gehörte seit 1997 zu den Langlebigen im TV-Serienland – mit einem Mix aus Krimi und Action vor maritimer Kulisse.
 
Und mit vertrauten Gesichtern, die den Wohnstubeneffekt lang laufender Produktionen ausmachen: Bis in die 16. Staffel hinein etwa war Holger Ehlers (Rüdiger Joswig) der Kapitän an Bord, danach übernahm Thure Sander (Manou Lubowski) das Kommando. Die Küstenwache an der Ostseeküste leitet seit der zweiten Staffel Hermann Gruber (Michael Kind).
 
Für die Innenaufnahmen drehte die Opal Filmproduktion in Neustadt in Holstein, wo auch die reale Bundespolizei See zu Hause ist. Als Filmschiff „Albatros II“ stellte diese eines ihrer Schiffe, die BP 22 „Neustrelitz“ oder die BP 23 „Bad Düben“, zur Verfügung. „Doch damit sind die Gemeinsamkeiten auch schon fast zu Ende“, erklärte einmal ein Hauptkommissar. „Die Handlung hat mit unserem Alltag nichts zu tun.“ Mord, Totschlag, Erpressung – solche Verbrechen standen nur für die TV-Küstenwache auf der Tagesordnung.
 
Aus welchen Bereichen die Serie ihre Geschichten schöpfte, machte denn auch gleich der vertraute Kommentar zu Beginn einer jeden Folge klar: „Die Küsten eines Landes sind offene Grenzen, offen für Handel und Tourismus, aber auch für Verbrechen. Um die Sicherheit auf dem Meer zu wahren, haben sich die Bundespolizei, der Zoll und andere Behörden zu einer Polizei auf See zusammengeschlossen; sie sind die Küstenwache.“
 
Neben der Stammcrew wirkten in all den Jahren mehr als 1200 Episodendarsteller mit, darunter bekannte Gesichter wie die Schauspielerinnen Stephanie Stumph und Jenny Elvers oder Komiker Mike Krüger. Boxchampion Axel Schulz hielt als gefährlicher Yachtdieb das Team in Atem. Und Hollywood-Muskelmann Ralf Moeller zwängte sich für die 200. Folge in ein U-Boot, das er im Film in seine Gewalt brachte und Kurs auf Kiel nahm.
 
Nach den zahlreichen Einsätzen gegen diverse Gangster wie Schmuggler, Piraten und Schleuser und nach diversen aufregenden Rettungsaktionen geht es auch in der finalen Folge noch einmal um Leben und Tod: Ist ein einstiger und totgeglaubter Elitesoldat zurückgekehrt und plant einen Anschlag? „Der unsichtbare Taucher“ versetzt die Küstenwache in höchste Alarmbereitschaft – bevor für immer Ruhe einkehrt. [Dorit Koch/buhl]

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20 Kommentare im Forum

  1. warum? wurdest du gezwungen, das anzusehen? klingt fast so, anders ist so ein dümmlicher kommentar nicht zu erklären.
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