Mankell mal ohne Wallander: 180-Minuten-TV-Krimi „Der Chinese“

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Mit dem Thriller „Der Chinese“ bringt die ARD einen der jüngsten Romane des schwedischen Bestsellerautors Henning Mankell auf den Bildschirm. Der ursprünglich als Zweiteiler geplante 180-minütige Film wird am 30. Dezember zur Hauptsendezeit (20.15 Uhr) am Stück gezeigt.

In dem 2008 erschienenen Roman um Rache und Sühne rückt „Wallander“-Erfinder Mankell China in den Mittelpunkt seiner Geschichte, die zurückreicht bis zum Schicksal chinesischer Zwangsarbeiter beim Eisenbahnbau im 19. Jahrhundert in Amerika. Auf Dreharbeiten in China selbst verzichteten die Filmemacher. „Es war vollkommen unmöglich, es geht einfach nicht“, sagte Regisseur Peter Keglevic bei der Vorstellung der Produktion am Mittwoch in Hamburg. 
 
„Es geht schon nicht, wenn man eine Geschichte hätte, in der man sagt, dass ein Chinese einen Europäer umgebracht hat“. Man bekomme dafür einfach keine Dreherlaubnis. „Und hier die Geschichte zu erzählen, dass ein Chinese 19 umgebracht hat, bei einem solchen Massaker, inklusive Korruption und Bestechlichkeit – das ist undenkbar“.

Es sei „riskant und gefährlich“ für Produzenten, nach China zu gehen. „Einen Tag vor Drehbeginn sagen die plötzlich alle Drehgenehmigungen ab – es gibt keine Zuverlässigkeit“, meinte Keglevic („Der Tanz mit dem Teufel – Die Entführung des Richard Oetker“).
 
So wurde in Österreich, Schweden und Taiwan gedreht – mit Schauspielern wie Suzanne von Borsody und Claudia Michelsen in den Hauptrollen. Ebenfalls mit von der Partie ist Michael Nyqvist, der in den Stieg-Larsson-Verfilmungen den Journalisten Mikael Blomkvist gab. Das Drehbuch für „Der Chinese“ schrieb Fred Breinersdorfer zusammen mit seiner Tochter Léonie-Claire Breinersdorfer.
 
In der Geschichte geht es um die Ermittler Erik Huddén und Vivi Sundberg, die im Januar 2006 nach einer Besichtigung des Tatorts an die Haustür von Tom Hansson klopfen. Der halbnackte Mann, der in den Pistolenlauf der Polizistin schaut, weiß noch gar nicht, dass er und seine Frau die einzigen Überlebenden eines bestialischen Massakers sind, dem die restlichen achtzehn Bewohner seines schwedischen Dorfes zum Opfer fielen. Ein rotes Band führt eher zufällig auf die Spur eines mysteriösen Asiaten. Eine Spur, die bis nach China im Vorfeld der Olympischen Spiele in Peking führt, wo sich ein Netz aus kommunistischem Machtwahn und kapitalistischer Korruption entspinnt. [Dorit Koch/ar]

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