Das weltfremde Krimiduo „McDonald & Dodds“ ermittelt wieder im Zweiten

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McDonald & Dodds
© ZDF/Jon Hall

Britische Kommissare geben sich gern schrullig. In der ZDF-Krimireihe „McDonald & Dodds“ tritt nun ein ganz spezielles Exemplar in Erscheinung.

Die Stadt Bath liegt im Südwesten von England. Hier arbeiten zwei Ermittler, die sich nicht grün sind. Ihre Krimireihe heißt „McDonald & Dodds“. Drei Folgen waren im Frühjahr zu sehen, nun folgt heute der Fall „Der Tote nahm den Hut“ (22.15 Uhr, ZDF). In der offiziellen Zählung der Serie ist diese Folge die erste.

Worum geht es? Es regnet in Strömen, während sich in einem herrschaftlichen Landsitz ein bärtiger Mann einen eleganten Hut aufsetzt. Weit kommt er damit aber nicht, denn noch auf der Treppe wird er mit einem gezielten Schuss niedergestreckt.

Am nächsten Morgen hat der Regen aufgehört, auch die Hausbesitzer kehren zurück: Der Unternehmer Max Crockett (Robert Lindsay) und seine hochschwangere Frau Mathilde (Natalie Mendoza) sind angesichts der Leiche und einer gestohlenen Statue nicht gerade entzückt. Als die neue leitende Ermittlerin Detective Chief Inspector (DCI) Lauren McDonald (Tala Gouveia) forschen Schrittes erscheint, ist Detective Sergeant (DS) Dodds (Jason Watkins) schon längst am Tatort. Auf ihre Frage „Was haben wir“ antwortet er lapidar: „Jemand wurde ermordet“.

„McDonald & Dodds“: typisch britisches, ungleiches Duo

Der Zuschauer weiß jedoch schon mehr, denn der Hausherr hat vor dem Eintreffen der Polizei allerhand Spuren verwischt. Der intrigante Unternehmer plant, seine Geschäfte an eine seiner drei Töchter zu übergeben, nicht ohne sie gegeneinander auszuspielen. Prompt geraten sie und ihre Ehepartner unter Verdacht, einen Anschlag auf ihn verübt zu haben, da sie sämtlich ziemlich klamm sind und der Ermordete und ihr Vater sich ähnlich sehen.

Während Dodds auf scheinbar tumbe Art herumschnüffelt und von Crockett eingewickelt zu werden droht, kommt seine sich ständig selbst lobende Chefin allerseits weniger gut an. Zudem soll sie ihren unscheinbaren Kollegen in den Ruhestand abschieben: „Sie waren mal jung?“, fragt sie. „Meine Frau glaubt das auch nicht“, antwortet er.

In zwei Woche die nächste Episode

Jason Watkins (59, „In 80 Tagen um die Welt“, „The Crown“) gibt mit leisem und ironischem Spiel einen weltfremden und verschrobenen, dabei aber sehr intelligenten Ermittler, der zwar keinen Vornamen, dafür aber die berühmte Schnüffelnase hat und in einem farblosen Trenchcoat versteckt ist. Er verleiht seiner Figur mit linkischen Bewegungen und aufgerissenen Augen den Anschein eines ziemlichen Trottels, der ständig nach seiner Brille sucht und nach elf Jahren im Büro erstmals wieder an einem Tatort ermitteln darf.

Wie aber alle Beteiligten und auch die Zuschauer sehr bald feststellen dürfen, ist er es fast allein, der den – etwas konstruiert wirkenden – Fall aufklären wird. Da Watkins von allen einfach am besten spielt, wäre dieser Krimi ohne ihn ziemlich mittelmäßig und langweilig. So aber – und auch dank einiger Wendungen und angesichts eines beachtlichen Familiendramas – ist er denn doch recht unterhaltsam.

Die nächste Episode mit dem schönen Titel „Die Leiche hing am Wasserrohr“ folgt am 31. Juli um 22.15 Uhr.

[Klaus Braeuer]

Bildquelle:

  • df-mcdonald-dodds: ZDF

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