Medientage München: Zukunft von Spartensendern

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Bild: Destina - Fotolia.com
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München – Das Pay-TV steht in Deutschland noch nicht unter einem so guten Stern wie in anderenLändern – Zeit, etwas daran zu ändern.

Immer mehr Spartensender drängen auf den Markt und die Kapazität ist noch lange nicht ausgeschöpft. Doch wie wollen ihre Macher die Zuschauer in Deutschland für sich gewinnen? Und warum gibt es so wenig Innovationen beim Bezahlfernsehen? Diese Fragen diskutierten Produzenten und Pay-TV-Betreiber auf einem Panel, „Pay-TV – Digitaler TV-Kiosk? Leuchttürme im Programmdschungel“.
 
In keinem anderen europäischen Land wird das Pay-TV so schlecht angenommen wie in Deutschland. Und das, obwohl Bezahlfernsehen hier billiger sei als anderswo. So äußerte sich Guy Bisson, Senior Analyst Screen Digest. Eine Änderung dieser Misere verspreche er sich von einer „Renaissance der Marke“, erklärte Robert Niemann, General Manager vom Action-Channel AXN. Sein Unternehmen versuche, mit hochwertigem Programm wie klassischer Fiction, Sport und Lifestyle das digitale Pay-TV attraktiver zu machen. Matthias Pfeffer, Geschäftsführer Focus TV, stimmte dem zu: „Die Marke ist ganz entscheidend. Wer keine hat, ist gut beraten, eine aufzubauen und crossmedial auszubauen.“ Nur so werde man aus der Masse herausragen, sprich: gefunden und genutzt. Als Produzent sei ihm zwar jeder neue Sender willkommen, erklärte dagegen Martin Hoffmann, Vorstandsvorsitzender Me, Myself and Eye Entertainment. Er könne sich allerdings nicht vorstellen, welche Sparte noch bedient werden müsse. Es gebe doch schon alles. Das Problem für eine Produktionsfirma sei zudem, dass sich Eigenproduktionen in Pay-TV-Sendern noch nicht refinanzieren ließen.

Die Frage, warum ein Fernsehzuschauer Geld dafür bezahlen soll, dass er wie bei Sony Pictures Entertainment Hollywoodfilme in Zweit- und Drittverwertung zu sehen bekommt, beantwortete Wolfram Winter, Geschäftsführer Universal Studios Network: „Kabel Eins hat schon lange gezeigt, dass die Zuschauer die Filme auch noch zum hundertsten Mal sehen wollen.“ Deshalb habe man sich auch entschlossen, mit dem Spielfilmsender „Das Vierte“ ins Free-TV zu gehen. „Wir haben da eine Lücke in der Primetime entdeckt. Und der Erfolg gibt uns Recht. Die Quoten sind sensationell.“ Ähnlich urteilte Robert Niemann, der mit dem Pay-Kanal AXN ab 1. November richtig durchstarten will. [mg]

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