Nach der Sommerpause geht’s mit dem 1100. „Tatort“ weiter

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Bild: Destina - Fotolia.com
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30 Jahre Lena Odenthal und noch zweimal Münster bis Silvester: Nach neun Wochen ist die Sommerpause bei den „Tatort“-Erstausstrahlungen vorbei. Ein Überblick, was bei den Teams passiert.

Am Sonntag geht es nach der neunwöchigen Sommerpause beim „Tatort“ wieder los. Der Dresden-Krimi „Nemesis“ ist der 1100. Fall der Reihe, die es seit 1970 gibt. Was bei Deutschlands beliebtestem TV-Format zu erwarten ist – ein Überblick nach Teams:
 
– Winkler, Gorniak und Schnabel (DRESDEN): In „Nemesis“ (18. August, 20.15 Uhr) wird ein Dresdner Szenegastronom erschossen, es scheint um organisierte Kriminalität zu gehen. Für Cornelia Gröschel ist es der zweite Fall als Leonie Winkler im sächsischen MDR-Team an der Seite von Karin Hanczewski und Martin Brambach.
 
– Janneke und Brix (FRANKFURT): Zuerst ist der Fall „Falscher Hase“ zu sehen (1. September) – laut HR eine Gaunerkomödie und Liebesgeschichte. Im April dann – zum ersten Todestag von Hannelore Elsner – tritt die Filmdiva noch einmal auf. Sie spielte kurz vor ihrem Tod eine ehemalige Kommissarin, die den von Margarita Broich und Wolfram Koch gespielten Ermittlern bei der Aufklärung eines Mordes helfen soll. Der Film heißt „Die Guten und die Bösen“.

– Odenthal und Stern (LUDWIGSHAFEN): Mit einem speziellen „Tatort“ begeht der SWR im November das Jubiläum 30 Jahre Lena Odenthal (Ulrike Folkerts). Die Ermittlerin trifft wie schon vor 28 Jahren auf Ben Becker als Dorfpolizist Stefan Tries. Der Film „Die Pfalz von oben“ knüpft an den Fall „Tod im Häcksler“ von 1991 an. Einige sahen sich damals diffamiert in der Darstellung von pfälzischen Dorfbewohnern, die Hetzjagd auf einen Spätaussiedler machten. Schon im September (8. September) kommt der Fall „Maleficius“, in dem der frühere Bodensee-„Tatort“-Schauspieler Sebastian Bezzel einen Hirnforscher mimt, der von der Verbindung zwischen Mensch und Maschine träumt.
 
– Dorn und Lessing (WEIMAR): Kira Dorn muss im neuen Fall „Die harte Kern“ (22.9.) ihren Mann aus dem Gefängnis befreien. Lessing soll den Schrottplatzbesitzer Harald Knopp getötet haben. Um Lessings Unschuld zu beweisen, muss Dorn sich unter anderem mit der (harten) Sonderermittlerin Eva Kern herumschlagen.
 
– Lannert und Bootz (STUTTGART): Im bildgewaltigen Krimi „Hüter der Schwelle“ (29.9.) zeigt der aus Polen stammende Regisseur Piotr J. Lewandowski („Jonathan“) die Ermittlungen nach einem Ritualmord. Die Kommissare haben darin in einem selbsternannten Magier eine Art Gegenspieler. In einem weiteren Krimi ist eine „Stadt in Angst“ vor einem Heckenschützen, der wahllos Bürger zu erschießen androht.
 
– Thiel und Boerne (MÜNSTER): Das mit Abstand beliebteste Ermittlerduo – gespielt von Axel Prahl und Jan Josef Liefers – ist dieses Jahr noch ein zweites und sogar drittes Mal im Programm. Voraussichtlich Anfang November kommt laut WDR der Fall „Lakritz“ um den Tod des mächtigen Marktmeisters von Münster, der über Wohl und Wehe von Wochenmarktständen entschied. In der Vorweihnachtszeit ist dann der Film „Väterchen Frost“ angekündigt, in dem es um die mutmaßliche Entführung von Kommissarin Nadeshda Krusenstern (Friederike Kempter) geht. Im Frühjahr kommt dann der Film „Limbus“.
 
– Faber, Bönisch, Dalay und Pawlak (DORTMUND): Im 15. Fall des Dortmunder Teams – Titel: „Monster“ – in der ersten Jahreshälfte 2020 stoßen die Kommissare Peter Faber (Jörg Hartmann), Martina Bönisch (Anna Schudt), Nora Dalay (Aylin Tezel) und Jan Pawlak (Rick Okon) auf ein Netzwerk, in dem Kinder wie Waren gehandelt werden. Kontakte dazu unterhielt offenbar auch Markus Graf (gespielt von „Tatort“-Rekordbösewicht Florian Bartholomäi), der mutmaßliche Mörder von Fabers Familie. Im Laufe des Jahres 2020 verlässt Schauspielerin Aylin Tezel dann das Ruhrgebiets-Team.
 
– IMPRO-TATORT AN NEUJAHR: Apropos Dortmund. Am 1. Januar 2020 zeigt das Erste eine besondere WDR-Produktion – einen Improvisations-„Tatort“ mit dem Titel „Gut und Böse“ von Jan-Georg Schütte, der an nur zwei Tagen abgedreht wurde. Die Schauspieler, darunter Anna Schudt und Jörg Hartmann vom „Tatort“ Dortmund, agierten ohne festes Drehbuch. In dem Film geht es darum, dass sieben Kommissare aus Nordrhein-Westfalen in einem Tagungshotel bei Köln zusammenkommen, um eine beängstigende Mordserie an Polizisten zu beenden. Zu den Darstellern gehören auch Friederike Kempter vom Münster-„Tatort“ sowie Bjarne Mädel und Friedrich Mücke.
 
– Eisner und Fellner (WIEN): Nachdem es dieses Jahr schon zwei Fälle aus Österreich gab, kommt bis Jahresende noch ein dritter. Der Film „Baum fällt“ spielt als Drama um finanzielle Abhängigkeit, Liebe und Eifersucht in Kärnten, genauer in Heiligenblut am Großglockner.
 
– Ballauf und Schenk (KÖLN): Für dieses Jahr wurden die drei Fälle des Teams schon im Januar, März und Juni gesendet. 2020 kommt unter anderem der Film „Kein Mitleid, keine Gnade“, in dem ein Abiturient tot und nackt an einem See-Ufer gefunden wird.
 
– Murot (WIESBADEN): Nach dem verrückten Zeitschleifenfilm „Murot und das Murmeltier“ kommt Ulrich Tukur in diesem Jahr im Oktober (20.10.) noch ein zweites Mal ins Programm. Im neuen Fall „Angriff auf Wache 08“, für den der Filmklassiker „Assault – Anschlag bei Nacht“ von John Carpenter Pate stand, greifen Unbekannte eine Polizeiwache an.
 
– Rubin und Karow (BERLIN): Im Herbst kommt der Fall „Das Leben nach dem Tod“. 30 Jahre nach dem Mauerfall thematisiert der „Tatort“ darin laut RBB die erst 1987 in der DDR abgeschaffte Todesstrafe – ausgehend vom toten Nachbarn von Kommissar Robert Karow (Mark Waschke). Im Frühjahr folgt ein Fall mit Karow und Kollegin Nina Rubin (Meret Becker), in dem eine Studentin erschossen wird. Handelt es sich bei diesem Todesfall um eine studentische Mutprobe für einen elitären Zirkel?
 
– Berg und Tobler (SCHWARZWALD): Der nächste Schwarzwaldkrimi ist im kommenden Jahr zu sehen, Regie führte Jan Bonny („Polizeiruf 110: Der Tod macht Engel aus uns allen“). Der Film spielt in der alemannischen Fasnet, wo die alltäglichen Regeln außer Kraft gesetzt sind. Er dreht sich um ein junges Paar, das auseinandergetrieben wird.
 
– Flückiger und Ritschard (LUZERN): „Der Elefant im Raum“, der letzte Fall von Stefan Gubser und Delia Mayer als Schweizer Team in Luzern, steht bevor. Das genaue Ausstrahlungsdatum ist noch unklar. Wohl schon 2020 geht es dann mit dem neuen Team in Zürich weiter – mit den Schauspielerinnen Anna Pieri Zuercher und Carol Schuler.
 
– Batic und Leitmayr (MÜNCHEN): Im Winter, wie es vom BR heißt, gibt es einen Fall um ein von Kenia aus operierendes Schmugglerkartell, das Rentner einspannt („One Way Ticket“). Im ersten Halbjahr 2020 fallen dann im inzwischen 83. Fall des Teams Schüsse in einem Bus („Unklare Lage“).
 
– Voss, Ringelhahn, Goldwasser, Fleischer und Schatz (das Team aus FRANKEN): Im sechsten fränkischen „Tatort“ – laut BR im ersten Halbjahr 2020 – feiern zwei Geschäftsfrauen zusammen Geburtstag. Am nächsten Morgen ist eine von ihnen erstochen. Die Ermittler Felix Voss (Fabian Hinrichs) und Paula Ringelhahn (Dagmar Manzel) stoßen auf Schweigen. Titel des Films: „Die Nacht gehört dir“.
 
– Falke und Grosz (HAMBURG/NORDDEUTSCHLAND): Der neue Fall „Querschläger“ mit Wotan Wilke Möhring und Franziska Weisz (ihr sechster gemeinsamer Fall) erzählt von einem Heckenschützen, gespielt von Milan Peschel. Ausstrahlung laut NDR wahrscheinlich im Dezember.
 
– Borowski und Sahin (KIEL): Der neue Fall „Borowski und das Haus am Meer“ mit Axel Milberg und Almila Bagriacik (zum dritten Mal dabei) handelt von einem mysteriösen Leichenfund am Strand. Laut NDR kommt der Krimi, in dem auch ein Kind eine Rolle spielt, noch im Dezember.
 
– Lindholm und Schmitz (GÖTTINGEN): In der ersten Jahreshälfte 2020 kommt laut NDR der nächste Krimi mit Maria Furtwängler und Florence Kasumba. Darin bedroht ein offenbar Verwirrter Charlotte Lindholm; ihre Kollegin Anais Schmitz rettet sie. Im Haus des Täters entdecken die beiden danach Fürchterliches.
 
– Tschiller und Gümer (HAMBURG): Mit Til Schweiger und Fahri Yardim ist laut NDR in der ersten Jahreshälfte 2020 zu rechnen. In der Folge „Tschill out“ (Regie: Eoin Moore) wartet Nick Tschiller auf sein Disziplinarverfahren und arbeitet auf der zu Hamburg gehörenden Nordseeinsel Neuwerk in einem Heim für schwer erziehbare Jugendliche.
 
– Schürk und Hölzer (SAARBRÜCKEN): Der erste SR-„Tatort“ mit dem neuen Ermittlerteam ist abgedreht. Der Sendetermin im kommenden Jahr ist noch unklar. Das Team wird von Hauptkommissar Adam Schürk (Daniel Sträßer) und Hauptkommissar Leo Hölzer (Vladimir Burlakov) angeführt. Zu dem Ensemble gehören auch Hauptkommissarin Esther Baumann (Brigitte Urhausen), Hauptkommissarin Pia Heinrich (Ines Marie Westernströer) sowie Rechtsmedizinerin Henny Wenzel (Anna Böttcher).
 
– BREMEN: Nach dem Abschied der langjährigen Ermittler Inga Lürsen (Sabine Postel) und Stedefreund (Oliver Mommsen) im April arbeitet die Abteilung Unterhaltung und Fiktion von Radio Bremen an einem neuen Konzept: „Es braucht noch ein bisschen Zeit, bis es Konkretes zu verkünden gibt.“ Der nächste Bremen-„Tatort“ werde im Frühjahr 2020 gedreht und wahrscheinlich nicht vor der Sommerpause gezeigt.
 
– HEIKE MAKATSCH: Nachdem Heike Makatsch 2016 und 2018 jeweils an Ostern als Ellen Berlinger (einmal in Freiburg, einmal in Mainz) zu sehen war, soll laut SWR 2020 ein weiterer „Tatort“ mit ihr gedreht werden, der jedoch vermutlich erst 2021 ausgestrahlt wird. [Gregor Tholl]

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3 Kommentare im Forum

  1. Die schrecklichen Impro-Tatorte kann man vergessern, schaue dann lieber das ZDF mit den Traumschiff im Jahr 2020 ! frankkl
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