Die Landesanstalt für Medien NRW (LfM) hat nach dem Bürgerfunk nun auch das Bürgerfernsehen in Nordrhein-Westfalen untersuchen lassen.
Derzeit können Bürgerinnen und Bürger des Landes in neun Orten (Bielefeld, Dortmund, Essen, Hamm, Lüdenscheid, Marl, Münster, Paderborn und Tudorf) im Fernsehen selbst produzierte Beiträge ausstrahlen.
Die Situation und das Programmprofil der Einrichtungen des Bürgerfernsehens (Offene Kanäle) sind vor Ort jeweils recht unterschiedlich. Eine neue Studie untersuchte nun die Organisations- und Handlungsstrukturen, die Produzenten und die Programminhalte des Bürgerfernsehens an allen Standorten.
Hierbei wird laut LfM deutlich, dass die Offenen Kanäle in Nordrhein-Westfalen sich in einem Umbruch befinden. Der gesellschaftliche Strukturwandel und die mediale Entwicklung verlangen eine Neuausrichtung der Bürgerfernsehlandschaft. Die Untersuchung liefert hierfür wichtige Impulse.
Unter den Produzenten der Offenen Kanäle, so eines der zentralen Ergebnisse, sind zwei Gruppen prägend: auf der einen Seite eher jüngere Nutzer, die in Redaktionsgruppen tätig sind und vor allem an einer späteren Berufstätigkeit in den Medien interessiert sind; auf der anderen Seite eher ältere Einzelnutzer, die vor allem eine Plattform für ihre Beiträge suchen, die Ressourcen der Offenen Kanäle aber zurückhaltend nutzen und kaum Interesse an Beratung oder Weiterbildung zeigen. Das Programmangebot wird an einigen Standorten von Produktionen dominiert, die sich auf individuelle Themen oder Vorlieben ihrer Produzenten beziehen.
Entwicklungspotenzial sehen die Autoren der Studie vor allem bei den Offenen Kanälen, die eine qualifizierungswillige Nutzerschaft haben und sich bereits in den Bereichen Ausbildung und Erprobung engagieren. [fp]
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